„Erste Lieferengpässe bei Brot und Gebäck“ – diese Kurzmeldung in der „Krone“ erregte meine Aufmerksamkeit. Muss ich mir Sorgen machen oder gewissenhafte Überlegungen anstellen? Soll ich Brot oder Fleisch kaufen? Kann ich jetzt nur mehr 50% meines Brotbedarfes wegwerfen, oder doch noch 100% des einen Tag alten Brotes? Kommt es zu einer Regierungskrise wegen des Brotnotstandes oder gar zu Hungeraufständen? Fragen über Fragen. Um es kurz zu machen, meine Großmutter sagte immer: Brot wegwerfen ist Sünde, und wer Brot wegwirft, kennt keinen Hunger. Hätte ich in meiner Jugend Brot weggeworfen und meine Großmutter hätte mich dabei erwischt, ich hätte die berühmt-berüchtigte Watschen bekommen. Und meine Omi war sicher keine gewalttätige Frau. Nachdem wir vom Brotnotstand noch Tausende Tonnen weggeworfenen Brotes entfernt sind und Brotwegwerfen aus gesetzlichen Gründen mit Watschen nicht quittiert werden darf, bleibt nur mehr eines: Wir kennen keinen Hunger.
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