Das freie Wort

Tiertransporte – eine Frage der Wertigkeit

Da das Thema Tiertransporte solch mediales Echo hervorruft, muss man sich auch die Frage stellen: Warum kommt es zu diesen Transporten quer durch Europa? Wer verdient? Ein Landwirt bekommt für ein Stierkalb der Rasse Jersey oder Holstein zwischen 10 und 50 Euro. Hier bewegen wir uns auf dem Preisniveau eines Goldhamsters. Wird ein Tierarzt benötigt, kostet dieser schon mehr, als das Kalb wert ist. Der Konsument möchte gerne weißes Kalbfleisch haben, dies bedeutet, die Kälber müssen ohne Raufutter gemästet werden. Das ist nicht artgerecht. Deshalb müssen Kälber auch oft zu spezialisierten Mastbetrieben ins Ausland gekarrt werden. Zusätzlich werden die Fleischmärkte (und auch Milch) weiter liberalisiert (Mercosur), somit besteht Preisdruck auf unsere einheimische Ware. Die Zahl der Landwirte nimmt weiterhin dramatisch ab. Die westlichen Volkswirtschaften leisten sich den Luxus, ein Drittel der Nahrungsmittel wegzuwerfen. Was wenig Wert hat, wird weggeworfen. Deshalb gezielt einheimisches Fleisch kaufen und auch in der Gastronomie verlangen, auch wenn dieses mehr kostet. Das verringert Tiertransporte. Nur mit dem Finger auf die Landwirte, Händler oder Zuchtverbände zu zeigen greift hier sicherlich zu kurz.

Thomas Rauchenwald, Feldkirchen

Erschienen am Sa, 20.3.2021

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