Die Coronapandemie hat uns und unsere Welt im Griff. Angesichts des Wiederaufflammens der Pandemie in China besteht auch eventuell die Gefahr, dass das Virus zu einem „Perpetuum mobile“ wird. Was heißt das für Österreich? Wir können aus dem Dilemma nur herauskommen, wenn wir es schaffen, durch eine möglichst hohe Durchimpfungsrate zu einer Herdenimmunität zu gelangen. Angesichts der rund 30% Zweifler und Pandemieleugner und der etwa 50% Unentschlossenen steht dieses Ziel aber in weiter Ferne. Eine Woche Lockdown kostet rund 1 Milliarde Staatsschulden – das können wir uns nicht ewig leisten! Es wird aber schwierig sein, die „freiwillige Herdenimmunität“ durch solche Vernunftargumente zu erreichen. Leider ist in unserer Bevölkerung der Egoismus weit verbreitet: Wir verlangen selbstverständlich die volle Unterstützung bei den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie „vom Staat“. Aber, wer ist der Staat? Wir alle sind es. Aber wenn es darum geht, dass jeder Einzelne seinen Beitrag für die Allgemeinheit leisten soll, dann gibt es Probleme: Coronatests? Für die überwältigende Mehrheit kein Thema: Wenn man „positiv“ getestet werden sollte, muss man womöglich in Quarantäne. Dass jemand auch ohne Symptome andere anstecken kann – was soll’s, man geht nicht zum Test, und damit ist das Thema beiseitegeschoben. Und die Impfung? Abgesehen von den Verschwörungstheorien, für die Mehrheit überwiegt leider die Impfskepsis. Natürlich ist es das Recht jedes Einzelnen, Impfungen nicht in Anspruch zu nehmen. Aber in Zeiten einer Pandemie kann Impfen auch zu einer moralischen Pflicht im Sinne der Mitmenschen werden. Wie hat ein amerikanischer Präsident einmal gesagt? „Frage dich nicht, was dein Land für dich tun kann, frage dich, was du für dein Land tun kannst.“ Solidarität kann man nicht mit Testnegieren und/oder Impfverweigern beiseiteschieben!
Günter Braun, Wien
Erschienen am Mo, 18.1.2021
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