Das freie Wort

Arge Versäumnisse

Nun liegt er schwarz auf weiß auf dem Tisch, der knapp 300 Seiten umfassende Ischgl-Bericht. Das Ergebnis der Erhebungen durch eine Expertenkommission überrascht wohl nicht besonders viele. Von folgenschweren Fehleinschätzungen, Kommunikationsfehlern und argen Versäumnissen ist die Rede. Das ist nicht einmal der Versuch irgendetwas zu beschönigen und zuzudecken. Dass Politiker in der Regel jegliche Verantwortung oder Mitverantwortung vehement von sich schieben, ist weithin bekannt. Mit windigen Ausreden kommen Politiker diesmal aber nicht durch. Weil schon kurz nach Bekanntwerden dieses Corona-Skandals völlig klar war, dass hier zum Wohle des Tourismus mit der Gesundheit von Menschen und Menschenleben gespielt wurde. Mit sehr wahrscheinlichem Druck der Tourismusbetriebe vor Ort auf die Politik. Auch wenn ein solcher nicht nachweisbar ist. Mit einem weiteren unglaubwürdigen „Es tut mir leid“ vonseiten des Tiroler Landeshauptmanns Platter ist es längst nicht mehr getan. Auch so einer, der von seiner politischen Verantwortung in dieser Causa nichts wissen will. Der gute Ruf ist ruiniert. Der Schaden für Tirol und den österreichischen Tourismus ist wohl für längere Zeit angerichtet. Wahrlich das Mindeste ist jetzt eine glaubwürdige öffentliche Entschuldigung seitens der Politik, inklusive einer finanziellen Entschädigung für die Opfer bzw. ihre Angehörigen. Und noch etwas muss der Politik endlich klar werden. Eine Pandemie lässt sich nicht auf die lange Bank schieben. Man kann eine unübersehbare Unkontrollierbarkeit der aktuellen Lage nicht länger leugnen. Man kann eine bereits eskalierende Lage nicht noch länger schleifen lassen. Das geht gewaltig ins Auge!

Christian Stafflinger, Linz

Erschienen am Mi, 14.10.2020

Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
navigate_before
today

Fr., 26. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next

Für den aktuellen Tag gibt es leider keine weiteren Leserbriefe.

navigate_before
today

Fr., 26. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next



Kostenlose Spiele