Grundrecht auf Freiheit. Eines der wertvollsten Güter einer demokratischen Gesellschaft. Eine Pandemie zeigt nun Grenzen auf. Die Appelle an Hausverstand, Empathie und Zusammenhalt gehen bei einigen ins Leere. Die Spaßgesellschaft, die Fraktion „höher, weiter, schneller“ und so manch kurzsichtige Egozentriker bewegen sich auf Abwegen. Wen es trifft? Die Alten, die Kranken und die Armen. Aber nicht vergessen, eines Tages könnten auch die heute so flotten Drauflosfeiernden alt sein, krank sein, und, wenn sie so weitertun, höchstwahrscheinlich – aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen – auch arm! Ein klein wenig Abstand halten, den Babyelefanten vom Schimpfwort zum Kumpel machen, sich mit etwas Abstand zuprosten beim sinnlosen Betrinken: ein Ding der Unmöglichkeit? Diese Menschen nehmen ihr Grundrecht auf Ansteckung in Anspruch, ihr Grundrecht auf Ausbreitung der Pandemie. Ihr Argument: alles halb so schlimm, kaum Symptome, kaum Tote. Unser Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt. Und sie protestieren und feiern weiter.
Christa Katharina Dallinger, Bad Ischl
Erschienen am Sa, 1.8.2020
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