Der Wilde auf seiner Maschin formuliert es so: „Keiner weiß, wohin, aber jeder will als Erster dort sein.“ Ich stelle mir die Fragen: Wo ist das Ziel, wann wird sich die Menschheit darauf besinnen zurückzuschalten? Wir fliegen auf den Mond, steigen auf die höchsten Berge, durchwandern Eiswüsten, stellen neue Rekorde auf. Immer schneller, immer höher, immer mehr und mehr – nur noch Superlative zählen. Da stellen sich unweigerlich die Fragen: Machen uns Leistung und Fortschritt wirklich glücklicher? Führt Fortschritt zwangsläufig zu mehr Glück? Das, was im Sport durchaus verständlich ist, nämlich der Wunsch, die oder der Beste zu sein, hat sich in alle Gesellschaftsbereiche ausgebreitet. Die Pervertierung des Leistungsprinzips, wobei der Erfolg die Mittel heiligt, erfasst längst nicht mehr nur den Bereich des Sports, sondern hat mittlerweile das alltägliche (Berufs-)Leben erreicht. Die Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Stimulanzien sorgt für die künstliche Steigerung der Leistungsfähigkeit. Auch im Alltagsleben wird mittlerweile Doping eingesetzt, um ganz vorne dabei zu sein. Und nun noch einmal die Frage: Warum, wo wollen wir hin, wo wollen wir die Ersten sein? Leider wird sich das sinnlose Laufen im Hamsterrad, auch mit noch so gut gemeinten Appellen, nicht abstellen lassen. Denn nur ganz wenige werden begreifen, dass weniger um so viel mehr sein kann!
Peter Blaschek, Wien
Erschienen am Sa, 18.8.2018
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