„Mamatschi“

Ein Innenminister will sich einen Bubentraum erfüllen. Nicht anders sehe ich den Wunsch des Herrn Kickl nach Aufrüstung der Bundespolizei durch neuerliche Einführung einer mit Pferden ausgerüsteten Exekutiveinheit. Wunderbar ist auch der Einsatz des Herrn Regierungschefs aus Ungarn, der gleich zwei Pferde als Geschenk mitbrachte. Es ist ein prächtiger Anblick, wenn berittene Exekutivbeamte vor den Ministerien am Ring in Wien über Österreich wachen. Auch ich war begeistert, als ich in Verona anlässlich einer Kulturaufführung zwei italienische Beamte hoch zu Ross, schmuck bekleidet und drapiert, bestaunen durfte. Das war allerdings noch im vorigen Jahrhundert. Heute betrachte ich derartige Überlegungen als Tierquälerei, fehlt es den Pferden im urbanen Bereich nicht nur am nötigen Auslauf, sondern werden derzeit noch zusätzlich umweltschädliche Stoffe von allen Lebewesen aufgenommen. Völlig utopisch ist die Unterbringung dieser Tiere etwa am Schottenring. Bliebe nur die Untermiete beim österreichischen Bundesheer. Dort gäbe es noch eine Tragtiereinheit für Einsätze im hochalpinen Bereich. Stationsort Hochfilzen im Bundesland Tirol. „Mamatschi, schenk mir ein Pferdchen“, dieses Lied mit einer Melodie des Wiener Komponisten Schima aus dem Jahr 1938 sollte reichen.