Die Gewalt in den Schulen nimmt besorgniserregend zu. Nur die Spitze des Eisberges dringt an die Öffentlichkeit. Von der eher harmlosen Rempelei bis zum Einsatz von Waffen reicht die erschreckende Bandbreite der Gewaltausübung. Umgehend, jedoch verständlich wird nach Maßnahmen gerufen, um diese Entwicklung zu stoppen. Von Präventivmaßnahmen über mehr Aufsicht bis zu ständig vor Ort präsenten Sicherheitskräften reichen die Vorschläge, um Sicherheit in den Schulen zu gewährleisten. Alle diese Denkansätze sind Symptombekämpfung und beantworten nicht die Frage nach Ursache und Entwicklung von Gewalt. Gewaltbereitschaft nimmt Ausgang in der eigenen Gedankenwelt, wird beeinflusst durch die persönlich genutzten Sozialmedien und der täglich konsumierten Dosis Gewaltdarstellung in sonstigen Medien. Ein Fernsehabend, an dem nicht Gewalt und brutale Kampfszenen den Bildschirm beherrschen, ergibt für die Sender eine nicht hinnehmbare Zuschauerquote. Auch hat eine aggressive und abwertende Gesprächskultur Eingang in unseren Lebensalltag gefunden. Im Straßenverkehr ist Aggression und Egoismus schon alltäglich, und eine weggenommene Parklücke führt oftmals zu lautstarken Wortgefechten, wenn nicht gar zu Handgreiflichkeiten. All diese negativen Entwicklungen lassen wir, wenn auch oftmals unbewusst, zu und akzeptieren diese unwidersprochen. Wir müssen in den Familien, am Arbeitsplatz und am Stammtisch gegen die zerstörende Macht der sprachlichen Gewalt ankämpfen. Wir dürfen Gewalt, in welcher Form auch immer, weder in den Medien und schon gar nicht im realen Leben als harmlos oder als spielerische Variante akzeptieren. Auch dem gefährlichen Trugschluss, wonach Gewalt als Lösungsmöglichkeit von Problemen suggeriert wird, müssen wir entgegenwirken. Tun wir das nicht und akzeptieren wir achselzuckend die sich immer schneller drehende Gewaltspirale, wird diese unser Leben zerstörend beeinflussen. Dann erübrigt sich allerdings auch die Frage, warum enttäuschte oder irregeleitete Mitmenschen Gewalt als Lösungsmittel für ihre Probleme nicht nur andenken, sondern auch ausführen.
Franz Peer, Linz
Erschienen am Mo, 28.5.2018
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