Bray und seine Co-Autoren legten ihrer Kalkulation die Daten zur Häufigkeit des Neuauftretens bösartiger Erkrankungen in den Jahren zwischen 1988 und 2002 zugrunde und prognostizieren die Weiterentwicklung bis zum Jahr 2030. "Die Vereinten Nationen haben vorhergesagt, dass die Weltbevölkerung im Jahr 2012 sieben Milliarden Menschen erreichen wird, im Jahr 2030 dann 8,3 Milliarden Menschen. Der Effekt des Bevölkerungswachstums und der wachsenden Lebenserwartung wird am größten in den derzeit ärmeren Ländern und in Staaten mittleren Bruttoinlandsproduktes sein."
Die Konsequenz, so die Wissenschaftler, sei eine höhere Zahl an Krebskranken. "Dieses Veränderungen lassen sich in einer weltweiten Zahl von 20,3 Millionen neuen Krebserkrankungen im Jahr 2030 übersetzen, bei im Vergleich dazu 12,7 Millionen Fällen im Jahr 2008. Für das Jahr 2030 werden damit 13,2 Millionen Krebstote vorhergesagt, bei 7,6 Millionen Todesopfern im Jahr 2008."
Krebsarten hängen von Wohlstand ab
Je nach Weltregion beziehungsweise Reichtum der einzelnen Staaten stellt sich die Situation unterschiedlich dar. Während in den wohlhabendsten Staaten der Erde schon derzeit Brust-, Lungen-, Dickdarm- und Prostatakrebs mehr als die Hälfte der bösartigen Erkrankungen ausmachen, ist in den ärmsten Staaten beispielsweise Gebärmutterhalskrebs häufiger als die Fälle von Brust- und Leberkrebs zusammen.
Wenn allerdings in Staaten mit wachsendem Wohlstand die Häufigkeit von Gebärmutterhals- und Magenkrebs zurückgeht, dürfte das durch den Zuwachs an durch den westlichen Lebensstil bedingten Erkrankungen wie Brust-, Prostata- und Dickdarmkrebs im negativen Sinn wieder ausgeglichen werden, schreiben die Autoren.
Onkologie wird immer wichtiger
Dass die Onkologie in der Medizin durch wachsende Patientenzahlen, aber auch durch immer mehr Früherkennungs- und Therapiemöglichkeiten an Bedeutung gewinnt, zeigt auch die Entwicklung der entsprechenden Fachkongresse. So hält die Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie vom 28. September bis 2. Oktober im Wiener Austria Center ihren Kongress ab. Es werden bis zu 18.000 Experten erwartet.
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