Familie flog in OÖ auf

Trotz Vermögen mehr als 66.000 € Asylgeld kassiert

Eine türkische Familie ließ sich in einem Asylquartier in Oberösterreich unterbringen und kassierte Leistungen vom Staat (siehe Video oben). Dabei besaßen die „Hilfsbedürftigen“ in ihrer Heimat einen Bauernhof, einen Weingarten und Kryptowährungen im Wert von 150.000 Euro. Jetzt ist der dreiste Schwindel aufgeflogen. 

Die türkische Familie, die im Oktober 2023 in Österreich Asyl beantragte, nutzte das Sozialsystem offenbar gezielt aus. Während sie mit zwei kleinen Buben (vier und fünf Jahre) in einem Quartier in Braunau untergebracht waren, floss Geld vom Staat – insgesamt 66.457 Euro an Leistungen. Doch was weder die Asylbehörde noch die Mitarbeiter vor Ort wussten: Der Vater der Familie ist Eigentümer eines Bauernhofs samt 4,4 Hektar großem Weingarten in der Türkei. Außerdem besitzt er eine Wohnung in Istanbul – und 1,5 Bitcoin-Anteile im Wert von 150.000 Euro.

Aufgeflogen durch Zufall – via Handy-App
Der Betrug flog bei einer Routinekontrolle auf: Beamte suchten im Quartier nach Hinweisen auf Vermögenswerte. Dabei entdeckten sie auf dem Handy des Vaters eine App mit Zugriff auf das türkische Grundbuch. Ein Beamter schildert gegenüber der „Krone“: „Darin war eindeutig ersichtlich, dass er mehrere Immobilien besitzt. Er hat das auch gar nicht abgestritten.“

Soziallandesrat Christian Dörfel kündigt Kontrollen an: „Für solche Fälle, in denen jemand ...
Soziallandesrat Christian Dörfel kündigt Kontrollen an: „Für solche Fälle, in denen jemand unsere Hilfsbereitschaft missbraucht, habe ich null Verständnis.“(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Krypto-Wallet mit 150.000 Euro entdeckt
Die Fakten wurden daraufhin von den Behörden überprüft und bestätigt. Ein Mitarbeiter aus dem Büro von Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) bestätigt gegenüber der „Krone“: „Konkret konnte nachgewiesen werden, dass der Vater Eigentümer eines Bauernhofes samt einem 4,4 Hektar großen Weingarten ist. Außerdem gehört ihm eine Wohnung in Istanbul.“

Noch brisanter: In einem digitalen Wallet fanden die Beamten 1,5 Bitcoin-Anteile – der aktuelle Gegenwert liegt bei rund 150.000 Euro. All das wurde bei der Antragstellung verschwiegen. Das bedeutet: Die Voraussetzungen für den Erhalt von staatlicher Unterstützung – nämlich Hilfsbedürftigkeit – waren nicht gegeben.

Zitat Icon

Wir gehen in Oberösterreich konsequent gegen Asyl- und Sozialmissbrauch vor. Für solche Fälle, in denen jemand unsere Hilfsbereitschaft missbraucht, habe ich null Verständnis. Ich habe daher umgehend in Auftrag gegeben, dass die Hilfsbedürftigkeit von Asylwerbern künftig noch viel strenger und genauer geprüft werden muss.

Landesrat Christian Dörfel, ÖVP

Rückforderung der gesamten Leistungen
Die Reaktion des Landes Oberösterreich folgte prompt: Am 20. Juli wurde der Familie ein Rückforderungsbescheid zugestellt. Der Gesamtbetrag der zu Unrecht erhaltenen Leistungen beläuft sich auf 66.457 Euro – darunter fallen Zahlungen für Unterkunft, Krankenversicherung, Verpflegung und Betreuung.

Soziallandesrat kündigt Verschärfungen an
Soziallandesrat Dörfel zeigt sich empört: „Für solche Fälle, in denen jemand unsere Hilfsbereitschaft missbraucht, habe ich null Verständnis. Ich habe daher umgehend in Auftrag gegeben, dass die Hilfsbedürftigkeit von Asylwerbern noch strenger und genauer geprüft wird. Denn es sollen nur jene Personen Leistungen von uns bekommen, die wirklich in Not sind.“ Weiters betont er: „Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen und werden konsequent gegen Asyl- und Sozialmissbrauch vorgehen.“

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