Prozess um Überfall

Bohlen bleibt bei Aussage: “Es waren 60.000 Euro”

Adabei
03.09.2007 13:31
Im Rahmen des Prozesses um den Überfall auf den deutschen Musikproduzenten Dieter Bohlen hat am Montag der Bestohlene selbst ausgesagt. Der 53-Jährige hat in der Verhandlung in Recklinghausen eine Entschuldigung des jüngeren Angeklagten zurückgewiesen. Außerdem ist er im Zeugenstand bei seiner Aussage geblieben, die Räuber hätten rund 60.000 Euro erbeutet.

Bohlen sagte, er habe den beiden zwei Kuverts aus einem Tresor gegeben, das darin befindliche Bargeld aber nicht nachgezählt. Er nehme an, dass jeder Umschlag 30.000 Euro enthalten habe. Die 18 und 19 Jahre alten Angeklagten hatten dagegen ausgesagt, sie hätten nur rund 30.000 Euro erbeutet. Die jungen Männer hatten Bohlen im Dezember in seinem Haus in Tötensen bei Hamburg überfallen.

Nach der Tat hatte Bohlen angegeben, er habe zwei Geldbündel mit 20.000 und 10.000 Euro sowie rund 30.000 gemischtes Geld an die Männer übergeben. Diesen Widerspruch, den der Richter Bohlen vorhielt, konnte er nicht aufklären. Er berief sich auf Erinnerungslücken. Die Verteidiger versuchten Bohlens Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Bohlens Versicherung hatte dem Gericht mitgeteilt, man habe dem 53-Jährigen 31.000 Euro ersetzt.

Der Musikproduzent betonte, er habe seit dem Überfall in seinem Haus "permanent Angst". Nachts knacke immer irgendetwas, weil es ein 100 Jahre altes Haus sei. "Die machen immer mehr ein Gefängnis aus dem Haus", sagte Bohlen zum Ausbau von Sicherheitsvorkehrungen.

Zehn Jahre Haft drohen
Seit Donnerstag müssen sich vor der auswärtigen Jugendkammer des Landgerichts Bochum in Recklinghausen zwei junge Männer verantworten. Die Anklage wirft den zur Tatzeit 17- beziehungsweise 18-Jährigen vor, Bohlen am 11. Dezember 2006 in seiner Villa überfallen und unter Drohung mit Waffen mindestens 30.000 Euro erbeutet zu haben.

Die Angeklagten hatten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit einem Messer und einer Schreckschusspistole bewaffnet, Bohlens 65-jährigen Gärtner bedroht und sich so Zutritt zum Haus verschafft. Dort fesselten sie den Gärtner und die Haushälterin sowie Bohlens Freundin. Bohlen zwangen sie dazu, Geld aus einem Tresor zu nehmen. Dann flüchteten die Täter. Die Polizei kam ihnen sieben Monate nach dem Überfall durch einen Tipp auf die Spur. Nach ihrer Festnahme legten sie Geständnisse ab. Ihnen drohen für erpresserischen Menschenraub und schwere räuberische Erpressung im Höchstfall zehn Jahre Haft.

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