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Plassnik für aktive Rolle von Politiker-Ehefrauen

Österreich
21.08.2007 08:23
Außenministerin Ursula Plassnik setzt bei ihren Bestrebungen zur Stärkung des Einflusses von Frauen in der internationalen Politik auch auf die Ehefrauen von Politikern. "Ich bin keine Diskriminiererin", sagte Plassnik in einem in der Nacht auf Dienstag ausgestrahlten Sommerinterview der "ZiB24" auf die Frage, ob auch Frauen von Präsidenten politisch aktiv sein sollen. "Ich bin nicht jemand, der sagt, die Beiträge der Frauen in der internationalen Politik sind beschränkt auf Außenministerinnen."

Plassnik verwies auf ihre Entscheidung, zur Wiener Nahost-Frauenkonferenz im Mai auch eine Reihe von Politiker-Ehefrauen einzuladen. Dies sei "nicht unumstritten" gewesen, doch spielten diese Frauen in der Region eine wichtige Rolle, betonte die Außenministerin.

Etwas reserviert zeigte sich die österreichische Chefdiplomatin auf die Frage, wie sie die Rolle der französischen Präsidentenehefrau Cecilia Sarkozy bei der Befreiung der in Libyen zum Tode verurteilten bulgarischen Krankenschwestern sehe. "Sie war Teil einer Gesamtdarstellung. Meine Hochachtung gilt in erster Linie Benita Ferrero-Waldner", strich Plassnik die Rolle der EU-Außenkommissarin hervor.

"Ungeheures Potenzial"
Die Kärntner ÖVP-Politikerin betonte, dass Frauen ein "ungeheures Potenzial" gerade in Friedensprozessen sowie dem Wiederaufbau der Gesellschaft nach Konflikten hätten. Angesprochen auf den Konflikt um die südserbische Provinz Kosovo meinte Plassnik, diese sei ein gutes Beispiel dafür. "Solange im Kosovo das eigentliche Modell für Männer das des Kriegers ist, wird es schwierig sein, einen nachhaltigen Frieden sicherzustellen", sprach sich Plassnik für eine Aufwertung der Frauen in der kosovo-albanischen und serbischen Gesellschaft aus.

Die Wiener Nahost-Frauenkonferenz habe durchaus auch realpolitische Bedeutung gehabt. So seien einander "zwei der wesentlichen führenden Frauen" der Region zum ersten Mal persönlich begegnet, sagte Plassnik mit Blick auf das Treffen der israelischen Außenministerin Tzipi Livni mit der palästinensischen Parlamentarierin Hanan Ashrawi. Das Bild der einander die Hände reichenden Politikerinnen sei im Nahen Osten "sehr beachtet" worden. Überhaupt ist es für Plassnik "faszinierend" zu erleben, dass die Region nicht nur aus einer "Masse von entrechteten Frauen" bestehe.

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