BAWAG-Befragung

Elsner: Verzetnitsch 1998 über Verluste informiert

Österreich
20.06.2007 10:58
Ex-BAWAG-Chef Elsner hat am Mittwoch bei seiner vierten und letzten Befragung vor dem U-Ausschuss frühere Angaben von BAWAG-Vorständen bestätigt, wonach der damalige ÖGB-Chef Verzetnitsch bereits 1998 von den milliardenschweren Spekulationsverlusten der Bank informiert war. Die Befragung Elsners wurde nach 45 Minuten beendet, die Abgeordneten hatten keine Fragen mehr an den U-Häftling.

Er habe Verzetnitsch bereits 1998 im Beisein von Ex-ÖGB-Finanzchef und Ex-BAWAG-Aufsichtsratspräsident Weninger persönlich informiert, 2000 dann noch einmal, sagte Elsner. Er habe 1998 erklärt, dass die Verluste ohne Schaden für die Aktionäre - also den ÖGB und die damals mitbeteiligte Bayerische Landesbank - seien.

"Ich habe erklärt, dass wir aufgrund der langen Gewinnsituation als Bank reüssieren können, ohne dass der Eigentümer zu Schaden kommt", sagte Elsner. Auch über die Größenordnung der Verluste habe er genau informiert.

Elsner: SPÖ wurde nicht finanziell unterstützt
Elsner betonte, dass es mit Sicherheit keine finanzielle Unterstützung der BAWAG für die SPÖ gegeben habe, weder mündlich noch schriftlich. Behauptungen, dass es eine diesbezügliche Vereinbarung zwischen BAWAG, ÖGB und SPÖ gegeben habe, seien "absolut falsch".

Weiters sagte Elsner, dass Wolfgang Flöttl jun. sein Vermögen freiwillig zur Wiedergutmachung des Schadens zur Verfügung gestellt hat. Nach dem Eintritt des ersten Schadens im Jahr 1998 habe es in der Bank eine erste Besprechung gegeben. "Von Druck war keine Rede, er hat sein Vermögen angeboten", so Elsner. Weninger sei kurz danach informiert worden.

Swap-Verluste der Kärntner Hypo
Nach Elsner wird sich der Ausschuss den millionenschweren Swap- Verlusten der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank im Jahr 2004 widmen. Spannend dürfte dabei die Befragung von Christian Rauscher werden. Der Ex-Treasurer der Hypo war nicht nur unmittelbar für die verlustreichen Währungsspekulationen verantwortlich, sondern steht auch mit einem seltsamen Vorfall in Verbindung.

Laut Polizeiprotokoll war Rauscher am 17. Jänner 2005 mit blutverschmierter Kleidung nach Hause gekommen. Gegenüber der Polizei gab er widersprüchliche Erklärungen an. Zunächst behauptete er, von Kroaten überfallen worden zu sein, später sagte er, er habe sich selbst verletzt.

Geladen ist auch der Chef der Grazer Wechselseitigen Versicherung (GraWe), Othmar Ederer. Die Grawe ist neben dem Land Kärnten der Hauptaktionär der Hypo. Weiters geladen sind u.a. Ex-Hypo- Vorstandsmitglied Günter Striedinger sowie Ex-Hypo-Consultant- Geschäftsführer Gerhard Süss.

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