Reingelegt!
Nierenspende-Show in Holland war inszeniert
Ihre während der "Big Donor Show in kurzen Filmen dargestellten Lebensgeschichten, in denen sie ihre Einschränkungen im Leben beschrieben, ihre Wünsche und Hoffnungen, seien echt gewesen, sagten sie zum Schluss. Auch engste Angehörige und Freunde kamen zu Wort. "Wir wollten das Problem in den Fokus rücken.
Das hat funktioniert", sagte Moderator Lodier, der erst kurz bevor die angeblich todkranke Frau ihre Entscheidung mitteilen sollte, das Geheimnis lüftete. Er forderte die Holländer auf, die Fragestunde im niederländischen Parlament zu nutzen und die Politiker zu fragen, was sie an der Organ- Spendesituation in Holland verändern wollten. Während der Sendung konnten Zuschauer anrufen und ein Formular anfordern, das sie als zukünftigen Spender ausweist.
Kandidaten waren die 36-jährige Esther-Claire, der 19 Jahre alte Vincent und die 29-jährige Charlotte. Den Darstellungen in der Sendung zufolge sind sie seit ihrer Kindheit beziehungsweise Jugend nierenkrank. Demnach haben sie alle bereits Transplantationen hinter sich, die jedoch nicht erfolgreich waren.
BNN-Chef Laurens Drillich hatte vor der Sendung eingeräumt, dass seine Sendung geschmacklos und moralisch fragwürdig sei, "aber der enorme Spendermangel in Holland ist noch geschmackloser". BNN-Gründer Bart de Graaf erhielt selbst 1998 eine neue Niere und starb vor fünf Jahren. Unterlegt mit einer sehr emotionalen Musik und bewegenden Bildern wurde ein Film über sein Schicksal eingespielt.
Die Show hatte heftige Kritik im In- und Ausland ausgelöst. Produzent der Spendershow ist die Firma Endemol, die auch die Containersendung "Big Brother entwickelt hat.