Teurer Kampf

Klimaschutz kostet EU 1,1 Billionen Euro

Österreich
27.03.2007 17:34
Die unvorstellbare Summe von 1,1 Billionen Euro (das sind 1.100 Milliarden) werden die Strategien zum Klimaschutz die EU allein bis zum Jahr 2020 kosten, geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie hervor. Doch würde nichts unternommen, um den Klimawandel einzubremsen, würden die Kosten für die Schäden noch weit höher ausfallen.
"Es würde uns Milliarden kosten, wenn wir auf den drohenden Klimawandel keine Antwort finden", erklärt daher auch Umweltminister Josef Pröll und erwähnt dabei etwa Sturmschäden und Hochwasserschutzbauten. Jüngst ergab eine Studie, dass bei Fortschreiten des Klimawandels bis zum Jahr 2050 allein auf Deutschland Kosten von etwa 800 Milliarden Euro zukommen würden.

So betrachtet, bekommt die Summe für den Klimaschutz von 800 bis 1.100 Milliarden (also 1,1 Billionen) Euro bis 2020 für ganz Europa, wie sie jetzt von der renomierten Unternehmensberatung McKinsey berechnet worden ist, eine andere Dimension. Zugrundegelegt haben ihr die Autoren das am 9. März beim EU-Gipfel in Brüssel formulierte Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2002 um 20 Prozent zu reduzieren.

Gebäudesanierung besonders günstig
Tatsächlich, so berichtet die deutsche Zeitung "Die Welt", gingen die McKinsey-Experten bei ihren Berechnungen davon aus, dass die Politik die billigsten und ertragreichsten Umweltschutzmethoden zuerst einsetzt. Sollte das - wie derzeit in vielen EU-Staaten - nicht passieren, würden die Kosten noch höher ausfallen.

Und der kostengünstigste Weg sei immer das Einsparen von Energie. Besonders herausgestrichen wird dabei die Sanierung und Dämmung von Gebäuden. McKinsey berechnet in diesem Fall, laut "Die Welt", sogar "Negativ-Kosten" - also einen Nettogewinn für den Investor von 150 Euro pro eingesparte Tonne Kohlendioxid-Ausstoß.

Eine Bestätigung für Umweltminister Pröll: "Wir haben mit der Ökologisierung der Wohnbauförderung eine absolut richtige Priorität gesetzt." In vielen anderen Ländern der EU ist davon aber bisher leider nicht die Rede.

Aufforstung in der Dritten Welt
Weltweit betrachtet, und der Klimawandel ist nun mal ein weltweites Problem, kommen die Autoren etwa auch zu dem Schluss, dass gezielte Entwicklungshilfe enorm viel zum Klimaschutz beitragen kann. Und zwar mit vergleichsweise geringen Mitteln. So würden Aufforstungsprogramme sowie das Verhindern von Waldrodungen in der Dritten Welt weit mehr bringen als noch weitere Effizienzsteigerungen in europäischen Kraftwerken.

Dennoch zeigen schon diese wenigen Beispiele, wie immens groß die politischen Schwierigkeiten bei der Erreichung der Klimaschutzziele noch sein werden. Aber, so "Die Welt" über die gute Nachricht der McKinsey-Autoren: "Es ist mit den vorhandenen Technologien wirtschaftlich machbar, die Erderwärmung in diesem Jahrhundert zu stoppen".

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