Giftalarm

Aus entgleistem Güterzug strömen Chemikalien

Ausland
24.01.2007 16:47
Giftalarm auf der Zugstrecke: Ätzende und giftige Chemikalien sind am Dienstagmorgen nördlich von Hamburg nach einem Güterzugunglück ausgeströmt. Nach Angaben der Bundespolizei bestand aber keine Gefahr für die Bevölkerung. Die Unfallstelle mit elf entgleisten Waggons liegt mehrere hundert Meter von der nächsten Ortschaft entfernt. Aus dem zerfetzten Güterzug traten giftiges und ätzendes Chloressiggas und der feste Stoff Natriumpercarbonat aus.

Der Lokführer blieb nach Angaben der Bundespolizei unverletztHunderte Reisende mussten auf der Hauptstrecke durch Schleswig-Holstein in Busse umsteigen.

Den Rettungskräften bot sich am frühen Morgen ein Bild der Verwüstung auf der elektrifizierten Trasse zwischen Elmshorn und Tornesch. Verkeilte Waggons standen auf freier Strecke wild durcheinander. Auf den verbogenen Gleisen lagen Fetzen und Trümmer der Zugladung. Aus zunächst ungeklärter Ursache entgleisten gegen 3.30 Uhr 11 der 21 Waggons des Güterzuges, einige kippten um. Der Zug war auf dem Weg von Dänemark nach Italien und hatte neben Containern und Kesseln auch Sattelzugauflieger geladen.

Mehr als 100 Feuerwehrleute und Polizisten sicherten den Unfallort. Ringsherum wurde eine Sicherheitszone von 100 Metern abgesperrt. Spezialisten in Schutzanzügen bereiteten die Bergung der Waggons vor. "In erster Linie war es wichtig, zu sehen, dass niemand zu Schaden kommt", sagte Torsten Jordan, Sprecher der Bundespolizei. Mit einem Spezialkran sollte die Strecke am Nachmittag geräumt werden. Bergungsfahrzeuge oder ein Autokran konnten aber nicht bis zur Unfallstelle abseits der Straßen vordringen. "Die Wiesen sind zu nass", sagte Feuerwehrsprecher Michael Bunk. Experten des Eisenbahnbundesamtes und der Bundespolizei sollten die Ursache des Unglücks ermitteln.

Die Sperrung der Gleise sollte noch bis in die Nacht zum Mittwoch andauern. Auf der Strecke von Hamburg über Elmshorn und Husum verkehren zahlreiche Züge an die Nordseeküste, unter anderem auch nach Westerland auf der Insel Sylt. Im Fernverkehr waren nach Angaben der Bahn auch einige Linien nach Dänemark betroffen.

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