Beihilfe zum Mord
15 Jahre Haft für Terrorhelfer Motassadeq
Der BGH hatte den Marokkaner im November als Helfer der Todespiloten vom 11. September 2001 rechtskräftig der Beihilfe zum Mord in 246 Fällen sowie der Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung für schuldig befunden und einen früheren Richterspruch des OLG verschärft. Das Hanseatische OLG musste nach dem BGH-Urteil in der dritten Auflage des Prozesses gegen Motassadeq nur noch das Strafmaß festlegen.
Das Hamburger Gericht hatte den Marokkaner August 2005 lediglich zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil es nur die Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung als erwiesen ansah. Der BGH hatte bereits das Urteil aus dem ersten Prozess gegen den Marokkaner kassiert, als dieser vom OLG Anfang 2003 zur Höchststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt worden war.
Die Entscheidung über das Strafmaß für den 32-jährigen Motassadeq fiel bereits am zweiten Verhandlungstag. Das Gericht hatte ursprünglich fünf Prozesstage terminiert. Der Vorsitzende Richter machte aber bereits zum Auftakt am vergangenen Freitag deutlich, keine neuen Beweise mehr in der Sache zu sehen, und stellte ein schnelles Urteil in Aussicht.
30 Jahre Haft für geplantes U-Bahn-Attentat in New York
Unterdessen ist ein 24 Jahre alter pakistanischer Einwanderer wegen eines geplanten Bombenanschlags auf eine U-Bahn-Station in New York zu 30 Jahren Haft verurteilt worden.Die verbrecherischen Pläne seien extrem schwerwiegend gewesen, sagte Richterin Nina Gershon vom US-Bezirksgericht in Brooklyn. "Sie hätten einen verheerenden Schaden im New Yorker Verkehrssystem angerichtet, wenn sie nicht vereitelt worden wären."
Wie die "New York Times" am Dienstag weiter berichtete, hatte der Mann im Jahr 2004 aus Hass auf Amerika geplant, einen zentralen Verkehrsknotenpunkt im Herzen von Manhattan in die Luft zu sprengen. Allerdings hatte er noch keinen Sprengstoff, es gab keinen Zeitplan für das Attentat. Der Pakistaner entschuldigte sich vor Gericht, gab jedoch an, von einem bezahlten Informanten der Polizei angestiftet worden zu sein. "Ich übernehme die Verantwortung. ..., aber ich wurde von diesem Menschen manipuliert", sagte er.
Der 24-Jährige war im August 2004 gemeinsam mit einem Komplizen festgenommen worden. Im Mai 2006 befand ihn ein Gericht in insgesamt vier Anklagepunkten der Verschwörung schuldig. Beweismittel waren vor allem Tonbandaufnahmen von Gesprächen, die der Polizeiinformant heimlich mitgeschnitten hatte. Die Mutter des Verurteilten kündigte an, er werde in Berufung gehen.
"Die New Yorker Polizei hat meinen Sohn durch einen bezahlten Informanten getäuscht und in die Sache hineingezogen", sagte die Mutter. Polizeidirektor Raymond Kelly sprach dagegen von einem "Meilenstein" im Kampf gegen den Terrorismus: "Es zeigt, dass diejenigen, die sich gegen New York verschwören, einen hohen Preis zahlen müssen."
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