Juwelier-Einbruch

Rammbock-Bande schlug in Linz zu

Oberösterreich
09.10.2017 06:00

Nur 180 Meter von der Polizeiinspektion Landhaus entfernt, drückten gestern Einbrecher mit einem Rammbock die Tür zum Juwelier Mayrhofer am Linzer Hauptplatz auf und räumten blitzschnell die Vitrinen aus. Zeugen sahen vier Täter in einem BMW flüchten. Schon am Freitag hatte die Polizei potenzielle Täter im Visier.

Um 6.11 Uhr früh ging der Alarm los: Im Rückwärtsgang hatten die Verbrecher mit ihrem BMW-Geländewagen, auf dem ein großer Holzpflock montiert war, die Eingangstür zum Nobel-Juwelier gerammt.
Drei Zeugen beobachteten, wie drei oder vier Täter hineinstürmten. "Wir haben uns hinter einem Tram-Wartehäuschen versteckt, weil wir nicht wussten, ob sie bewaffnet sind, und die Polizei gerufen", erzählt Karina Bauer aus Linz. Sie sah den BMW flüchten.

Überwachungsbilder
"Es war sehr dunkel, auf den Überwachungsbildern sind die Täter nur schlecht zu sehen", sagt Juwelier Michael Mayrhofer, der von mehreren 100.000 Euro Schaden ausgeht.
Ob die Täter jene waren, die am Freitag von der Polizei observiert wurden, ist unklar. Die Ermittler glaubten, möglicherweise einen bevorstehenden Überfall verhindert zu haben, ein in der Promenaden-Tiefgarage abgestelltes Fluchtfahrzeug war observiert worden.

In Polizei-Nähe
Rund um die Polizeiinspektion Landhaus war das der dritte spektakuläre Juwelier-Coup. Im Dezember 2009 hatten drei Räuber beim Juwelier Hübner - neben dem aktuellen Tatort - Geiseln genommen und waren dann entkommen. Und im Februar 2015 hatten zwei Männer, die vorgaben, Verlobungsringe kaufen zu wollen, den Juwelier Schweiger auf der Promenade überfallen und gefesselt.

Solche Coups sind nicht zu verhindern
Mit Familienmitgliedern arbeitete Michael Mayrhofer Sonntagfrüh den Schaden in seinem Juweliergeschäft im Linzer Stadtzentrum auf.

"Krone": Sie erfuhren von der Polizei von dem Einbruch.
Michael Mayrhofer: Man hat einen Riesenschreck und findet im Geschäft einen riesigen Trümmerhaufen vor. Wir versuchen, den Schaden zu begrenzen und hoffen, dass alles wieder gut wird.

"Krone": Ist der Schaden hoch?
Mayrhofer: Die Täter haben den Einbruch genau geplant. Wir haben wertvolle Uhren der Marken Omega, Zenith, Porsche Design, Breitling und andere im Sortiment - die wurden ganz gezielt aus den Vitrinen und Schaufenstern genommen. Der Schaden liegt sicher im sechsstelligen Bereich, wie hoch genau, wissen wir noch nicht.

"Krone": Wie war der Tathergang?
Mayrhofer: Laut Polizei wurde mit dem Auto und einem darauf montiertem Holz-Rammbock die Tür aufgedrückt. Und drinnen dürften sie mit Eisenstangen zugeschlagen haben.
Spektakuläre Überfälle und Einbrüche kommen regelmäßig vor.

"Krone": Kann man solche Coups verhindern?
Mayrhofer: Nein, ganz verhindern kann man sie nicht. Wir werden die Sicherheitsmaßnahmen wiederherstellen und müssen zum Alltag zurückkehren. Es muss ja weitergehen.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele