Die Ottensheimer Drahtseilbrücke schrieb in den vergangenen Jahren Verluste und musste im Herbst des Vorjahrs SOS-Signale abgeben. Land und Gemeinde haben jetzt finanzielle Unterstützung zugesagt und damit den Betrieb für weitere Jahre gesichert. Auch technisch ist die Anlage noch gut in Schuss.
In ein finanziell schwieriges Fahrwasser ist die Ottensheimer Drahtseilbrücke geraten. Sie hat über mehr als 40 Jahre ohne Unterstützung der öffentlichen Hand den Fährbetrieb auf der Donau zwischen Ottensheim und Wilhering aufrechterhalten. Die erste Überfahrt führte das Vorgängerunternehmen bereits 1871 durch.
Corona sorgte für Wende
Seit der Corona-Pandemie und der Errichtung der neuen Eisenbahn- und Westringbrücke in Linz war der Betrieb bei einem Jahresbudget von rund 300.000 Euro aber nicht mehr kostendeckend möglich. Die Gesellschaft zog zur Deckung der Verluste Rücklagen heran.
Am 2. Juli 1871 führte die „Ottensheimer Drahtseilbrücke Sigl & Compagnie“ die erste Donauüberfahrt von Ottensheim nach Wilhering durch. 1882 zerstörte ein Hochwasser die Landebrücke. Eine neue Gesellschaft wurde gegründet, der Name nicht geändert. Am 14. September 1958 wurde die Umwandlung in eine GmbH beschlossen. Am 25. April 1964 wurde das alte Fährschiff durch ein neues ersetzt. Dieses ist noch immer im Einsatz.
Im September des Vorjahres musste die Geschäftsführung SOS-Signale abgeben, um den Betrieb der Fähre dauerhaft abzusichern. Sowohl das Land als auch die Anrainergemeinden wurden um Unterstützung gebeten.
Anpassung der Betriebszeiten
Gleichzeitig wurden die Betriebszeiten angepasst, da insbesondere der Betrieb im Winter defizitär war. Während der Weihnachtsfeiertage wurde der Betrieb sogar stillgelegt.
25.000 Euro an Unterstützung
Nun dürfte der Fortbestand gesichert sein. Das Land schießt 25.000 Euro zu. „Auch die Gemeinde Ottensheim wird 25.000 Euro beisteuern und in Zukunft je nach budgetärer Lage die Fähre unterstützen. Sie ist ein Wahrzeichen unserer Gemeinde“, so Bürgermeisterin Maria Hagenauer (VP).
„Pickerl“ läuft 2028 ab
Jeden Tag benutzen rund 100 Schüler die Fähre, auch Rad- und Autofahrer gehen an Bord. Trotz der 60 Betriebsjahre ist die Fähre technisch in einem sehr guten Zustand. 2028 muss die Zulassungsurkunde erneuert werden. „Einer Verlängerung sollte nichts im Wege stehen“, heißt es dazu aus der Geschäftsführung
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