Moral ist entbehrlich, Effizienz ist alles. Mit diesen Leitbildern wächst Zach (Jannis Niewöhner) auf. Er zählt zur Elite junger Bildungsbürger, die in einem Hochleistungscamp um einen begehrten Ausbildungsplatz an einer Top-Uni rittern. Im Grunde seines Herzens widerstrebt ihm der Erfolgsdruck. Und er bewundert die rebellische Ewa (Emilia Schüle), die autark im Wald lebt und zu den Illegalen zählt. Durch ein dramatisches Ereignis gerät alles aus dem Lot.
Der titelgebende Roman von Ödön von Horváth erschien vor dem Zweiten Weltkrieg, war im Dritten Reich verboten und beschreibt die Machtstrukturen eines autoritären Systems.
Regisseur Alain Gsponer macht aus dem antifaschistischen Klassiker eine düstere Allegorie auf die moderne seelenlose Leistungsgesellschaft, atmosphärisch orientiert an filmischen SciFi-Vorbildern wie "Die Bestimmung" oder "Die Tribute von Panem". Toll besetzt, recht verschachtelt. Eine beklemmende Vision.
Kinostart von "Jugend ohne Gott": 1. September.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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