Pop für die Seele

Daniel Adam Smith mit “Salt Water Days”

Musik
10.11.2006 08:03
Die Geschichte von Daniel Adam Smith liest sich wie eine kleine Odyssee: In einer ländlichen Gegend in Pennsylvania geboren, mit 18 nach New York geflüchtet, Stopps in Austin/Texas und Pittsburgh eingelegt, zwischendurch eine Österreicherin geheiratet und schließlich vom Bush-Amerika im Jahre 2003 mehr oder weniger nach Wien gedrängt. Hier wollte er Musik machen und stieß zuerst nur auf das typisch-österreichische „Geht net“. Irgendwie hat er’s dann doch geschafft und jetzt steht sein Album „Salt Water Days“ endlich in den Läden.
(Bild: kmm)

Wenn man es so will, ist Daniel Adam Smith ein Geheimtipp. Aber nur einer von vielen, denn in der Wiener Popmusik-Szene, in die er nach vielen Shake-Hands „hineingerutscht“ ist, gerät derzeit so einiges ins Rollen. Hier sagt eben keiner „Geht net“.

Mit Hilfe des österreichischen Musikproduzenten Chris Gelbmann, der mit dem kleinen aber feinen Musik-Label „Buntspecht“ immer wieder lokale Acts aufspürt, deren Qualitäten schlicht und ergreifend auf guter Musik wurzeln, und einer Hand voll Musiker - teils aus Österreich, teils aus den USA - entstand zwischen Wien und einem Studio in New York ein verträumtes Singer/Songwriter-Album, das nicht nur total anders ist, sondern vor allem großartig.

Vom sparsam instrumentierten Opener „Salt Water Days“, der von einem Wohnzimmer-Piano sanft über die Wellen getragen wird, spielen sich der Hauptakteur und seine Mitstreiter durch die verträumten Welten des Erzähl-Pop – nie laut, aber auch nie wirklich leise. Die Geschichte von „Annabell“ erzählt ein schwebendes E-Piano, bei „Globalized“ bestimmen ein kräftiges Cello und Daniel Adam Smiths warnende Worte die Dramatik, die jäh mit dem Blümchen-Pop „Carrie Green Won A Good Life“ entschärft wird. Einspieler wie „His Spiritual Message To The World“ oder das von einem unglaublich coolen Piano-Lick getriebene „Stellar Cartography“ zeigen wiederum die Vielseitigkeit mit der sich Smith zwischen den eng gesteckten Grenzen seines Sound-Gerüsts bewegt.

„Salt Water Days“ lädt ein zum Seele-baumeln-lassen, Vergessen oder auch bloß zum Zuhören. Oder wie es der Filmfan Smith auf seinem myspace-Fleckchen beschreibt: „Wie ein Film, gefiltert durch die Augen eines Komponisten - ein Rätsel, versponnen in einem Märchen.“ Wer’s nicht ganz glauben will, kann auf seiner Homepage in die Songs reinhören oder sich am 25. November ins Wiener Porgy&Bess begeben, dort tritt Daniel Adam Smith im Rahmen des „Blue Bird“-Songwriter-Festivals auf.

9 von 10 „Geht schon“s

Christoph Andert

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