Pentagon-Bilanz:
20 Prozent der syrischen Kampfjets zerstört
Die USA haben laut eigenen Angaben bei ihrem Angriff auf einen Stützpunkt der syrischen Luftwaffe in der vergangenen Woche 20 Prozent der einsatzfähigen syrischen Kampfflugzeuge zerstört. Zusätzlich seien Tankanlagen und Luftabwehrsysteme zerstört oder beschädigt worden, gab US-Verteidigungsminister James Mattis am Montag bekannt.
Die syrischen Regierungstruppen seien damit nicht mehr in der Lage, auf diesem Stützpunkt Maschinen zu betanken oder neu zu bewaffnen. "Die syrische Regierung wäre schlecht beraten, noch einmal chemische Waffen zu benutzen", sagte Mattis.
Die Nutzung der Start- und Landebahn sei von nachgeordneter militärischer Bedeutung. Mattis reagierte damit offenbar auch auf Berichte, wonach die syrische Luftwaffe von dem mit 59 US-Marschflugkörpern des Typs Tomahawk beschossenen Flugplatz bereits kurze Zeit später wieder Einsätze flog. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, bezeichnete dies als "PR-Gag".
US-Luftschlag nach Giftgasangriff auf Zivilbevölkerung
Die US-Streitkräfte hatten in der Vorwoche von Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer aus 59 Tomahawk-Präzisionsraketen auf die Basis Al-Shayrat abgefeuert. Präsident Donald Trump begründete den Angriff mit dem mutmaßlich von syrischen Regierungstruppen verübten Giftgasangriff auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Khan Sheikhoun am Dienstag vergangener Woche. Dabei wurden 87 Zivilisten getötet, unter ihnen viele Kinder. Laut Trump sollen die Flugzeuge mit dem Nervengas von Al-Shayrat gestartet sein.
Pentagon: "Ziel war nicht komplette Zerstörung des Stützpunkts"
Ziel der Militäraktion sei es nicht gewesen, den Stützpunkt "langfristig funktionsunfähig zu machen", sagte Pentagon-Sprecher John Thomas dazu. Vielmehr sei es darum gegangen, die Basis derart zu beschädigen, dass die syrische Armee sie kurzfristig nicht mehr als Startpunkt für Chemiewaffenangriffe nutzen könne.
Seinen Angaben zufolge waren zum Zeitpunkt des Angriffes mutmaßlich chemische Waffen auf dem Stützpunkt gelagert. Die Marschflugkörper seien bewusst nicht auf die Depots abgefeuert worden, in denen das Giftgas vermutlich gelagert gewesen sei. Damit habe man vermeiden wollen, dass das Gas freigesetzt werde.
Merkel und May unterstützen US-Linie
In Telefonaten mit Trump haben sowohl die deutsche Kanzlerin Angela Merkel als auch die britische Premierministerin Theresa May ihre Unterstützung für das Vorgehen der USA in Syrien zum Ausdruck gebracht. Sie seien mit Trump über die Wichtigkeit einig, den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad für den mutmaßlichen Giftgasangriff zur Verantwortung zu ziehen, hieß es aus dem Weißen Haus. May habe angedeutet, dass es jetzt eine Chance gebe, Russland von seiner Unterstützung des Assad-Regimes abzubringen.
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