Ex-Diktator

Pinochet wegen Folter und Mordes unter Hausarrest

Ausland
30.10.2006 21:00
Der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet (90) ist am Montag erneut unter Hausarrest gestellt worden. Der Haftbefehl im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Mitschuld an Folter, Mord und Entführung war bereits am Freitag von dem Richter Alejandro Solís ausgestellt worden.

Er hatte Pinochet wegen des Verschwindenlassens von 36 Menschen, der Folter an 23 Inhaftierten und der Ermordung eines Häftlings in dem früheren Folterzentrum Villa Grimaldi in Santiago zugleich unter Anklage gestellt.

Wegen des hohen Alters wird in Chile statt Untersuchungshaft Hausarrest angeordnet. Während der Militärdiktatur zwischen 1973 und 1990 wurden etwa 3500 Menschen von Militär und Polizei umgebracht. In der Villa Grimaldi, einem früheren Landhaus im Osten von Santiago, hatte Pinochets Geheimpolizei Dina nach offiziellen Angaben mindestens 226 Menschen umgebracht und etwa 4500 gefoltert oder misshandelt, darunter auch die heutige Präsidentin Michelle Bachelet und deren Mutter.

Pinochet wurde bereits mehrmals wegen Verbrechen während der Diktatur unter Anklage gestellt und Hausarrest gegen ihn angeordnet. Der Hausarrest wurde meist bald wieder aufgehoben und zu einem Prozess kam es bisher nicht, weil er wegen Altersgebrechen als verhandlungsunfähig angesehen wurde. Nach weiteren medizinischen Gutachten wurde er im vergangenen Jahr dann aber doch für verhandlungsfähig erklärt.

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