Wanda in Graz

Viel “Amore” für alle

Steiermark
04.12.2016 15:43

Am Vorabend der Bundespräsidentenwahl gastierte das Wunder namens Wanda - präsentiert von der "Kronen Zeitung" - in der Grazer Stadthalle. Das Wiener Quintett präsentierte sich routiniert eigensinnig, verzichtete auf politische Bekundungen und propagierte damit auch die Möglichkeit einer neuen Mitte.

"Wir sind Wanda aus Wien, ihr seid Graz, und gemeinsam machen wir heute Amore", kündigt Marco Michael Wanda nach einer ersten musikalischen Aufwärmrunde mit dem mittlerweile schon klassischen Opener "Luzia" an. Herren in Iron-Maiden-Shirts, Damen, die sich eben noch über das letzte Konzert von Andreas Gabalier unterhalten haben und Hipster mit Rauschebärten - sie alle jubeln gleichermaßen, bringen die Stadthalle zum Kochen.

Wanda, so scheint es, stellt heute den kleinsten gemeinsamen Nenner der heimischen Musikszene dar - und das, obwohl sie sich alles andere als klein machen. Schon gar nicht live! Mit routinierter Rohheit fegen sie durch die Setlist und ziehen ihr Ding durch: So schicken sie dem Song "Schick mir die Post" etwa ein überraschend soulig-bluesiges Intro voraus, und "Ich will Schnaps" erhält eine psychedelische Gitarren-Infusion. Die großen Kracher wiederum ("Bologna", "Bussi Baby" oder "1,2,3,4") teilen sie brav mit dem Publikum. Mit knapp 80 Minuten ist der Auftritt in Graz zwar nicht sonderlich lang, kennt dafür aber keine Durchhänger und keine Kompromisse.

Die Möglichkeit einer neuen Mitte
Der Reiz von Wanda - das macht dieses Gastspiel auf eindrucksvolle Weise klar - besteht vor allem darin, dass sie den Erfolg suchen, ohne sich dafür zu verbiegen. Sie wollen gefallen, ohne dabei gefällig zu sein. Und sie bedienen ganz offensichtlich eine Sehnsucht, die alle Vertreter ihrer sehr breit aufgestellten Fangemeinde teilen: Sie stellen das Einende über das Trennende, sie repräsentieren die Möglichkeit einer neuen Mitte. "Warum seid ihr da?", schreit Marco Michael Wanda vor der ersten Zugabe ins Publikum. Die Antwort ist laut und deutlich und einstimmig: "Amore!"

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