08.10.2016 14:53 |

Personalkrise droht

Luftwaffe fehlen schon 36 Hubschrauberpiloten

"Wir bringen nur noch jeden zweiten Hubschrauber in die Luft", warnen Heeresoffiziere im "Krone"-Gespräch. Im Verteidigungsministerium wird das etwas anders gesehen: Zwar seien 36 Pilotenposten unbesetzt, aber ein Katastropheneinsatz sei nicht gefährdet. Außerdem läuft bereits eine Personaloffensive.

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31 Prozent der 117 Dienstposten für Hubschrauberpiloten sind unbesetzt, bestätigt ein Sprecher von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ): "Für die 66 Hubschrauber des Bundesheeres haben wir aktuell 81 Piloten und Pilotinnen. Seit 2007 haben 48 Piloten das Heer verlassen." Die Hauptgründe für die Abgänge: die Sparpakete vergangener Jahre samt einer Reduzierung der Flugstunden sowie der damit verbundene Imageverlust.

Die Einsatzbereitschaft der Hubschrauberstaffeln für Krisen- oder Katastrophenfälle sei aber nicht gefährdet, wird in der Heeresführung betont. Das könnte jedoch bald anders sein: Da die Piloten mit 53 Jahren ihren Dienst beenden müssen, rollt ab 2017 die nächste Pensionierungswelle auf das Heer zu - und die Schulung neuer Piloten dauert drei bis fünf Jahre.

Video: Bundesheer zeigt Karriere als Militärpilot

Pilotenposten auch bei "Black Hawks" unbesetzt
Besonders heftig trifft die Personalkrise aktuell die beiden Hubschrauberstaffeln in Linz-Hörsching: Für die 22 "Agusta-Bell-212"-Maschinen sind nur 58 Prozent der Pilotenposten besetzt - 21 Piloten fehlen. Nicht einmal bei der 1. Hubschrauberstaffel in Langenlebarn - sie fliegt die neun "S-70A-42-Black-Hawk"-Helikopter - sind alle 19 Planposten mit Piloten besetzt.

Im Verteidigungsministerium hofft man aber, dass die Gegenmaßnahmen bald wirken: "Das Höchstalter für den Einstieg in die Pilotenkarriere wird auf 23 Jahre angehoben, dazu wird's mehr Flugstunden geben. Außerdem wird das Einstiegsgehalt angehoben."

Video: Piloten-Ass Major Alexander Köll im "Krone"-Talk

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