Frustration ist groß

Jung und Alt bei Klima einig – wer wirklich bremst

Österreich
14.05.2025 13:27

Trotz globaler Krisen wie Krieg und Inflation bleibt der Klimawandel für viele Österreicher ein zentrales Thema: Drei Viertel der Bevölkerung halten Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung und Klimawandel für wichtig. Zwei Drittel gehen sogar davon aus, dass sich die Klimaentwicklung negativ auf ihr eigenes Leben auswirken wird.

Das zeigt eine neue Umfrage des Foresight Instituts, die am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt wurde. Die Erhebung wurde im Auftrag der Schwarzenegger Climate Initiative im Vorfeld des Austrian World Summit am 3. Juni durchgeführt. Befragt wurden jeweils 1000 Personen in Österreich und Deutschland im Frühjahr 2025. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz politischer Spannungen ein breiter gesellschaftlicher Konsens beim Klimaschutz besteht – über Alters- und Stadt-Land-Grenzen hinweg.

Starke Solidarität zwischen Jung und Alt
Besonders auffällig: Die Zustimmung zu Klimaschutzmaßnahmen ist bei den Jüngsten (16 bis 29 Jahre) mit 83 Prozent am höchsten – dicht gefolgt von der ältesten befragten Gruppe (60 bis 75 Jahre). Für Foresight-Geschäftsführer Christoph Hofinger ein Zeichen generationsübergreifender Solidarität: „Das Thema verbindet mehr, als es polarisiert.“

Am wenigsten Zustimmung kam aus der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre – mit 69 Prozent aber immer noch eine deutliche Mehrheit.

Breite Zustimmung trotz Meinungsunterschieden
Rund zwei Drittel der Österreicher (68 Prozent) und 62 Prozent der Deutschen erwarten „eher negative“ oder „sehr negative“ Auswirkungen des Klimawandels auf ihre persönlichen Lebensumstände. Überraschend gering sind dabei die Unterschiede zwischen Stadt und Land: In urbanen Regionen erwarten 67 Prozent negative Folgen, in ländlichen Gegenden sind es 71 Prozent.

Zugleich zeigen sich viele empathisch im Umgang mit anderen Meinungen: 63 Prozent der Befragten gaben an, nachvollziehen zu können, wenn andere Menschen beim Thema Klimawandel eine andere Sichtweise haben.

Enttäuschung über Maßnahmen
Vergleicht man die verschiedenen politischen Ebenen, schneidet die lokale Klimapolitik am besten ab: 49 Prozent der Österreicher halten die Maßnahmen in ihrer Gemeinde oder Stadt für „gerade richtig“. Auf Bundesebene sinkt dieser Wert auf 34 Prozent, für die internationale Klimapolitik liegt er bei nur noch 24 Prozent – hier sagen 76 Prozent, dass weltweit „zu wenig“ gegen den Klimawandel getan werde.

Mehr Vertrauen in NGOs als in Deutschland
Einen bemerkenswerten Unterschied zeigt die Umfrage beim Vertrauen in Nichtregierungsorganisationen (NGOs): In Österreich vertrauen 43 Prozent den NGOs, in Deutschland sind es nur 27 Prozent. Auch beim Vertrauen in die Staatsoberhäupter liegt Österreich vorne: Bundespräsident Alexander Van der Bellen kommt auf 44 Prozent Vertrauen, Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier auf 34 Prozent. Am wenigsten Vertrauen bringen beide Bevölkerungen der EU entgegen.

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