Prozess in Graz:

18-Jährige im Wachkoma, weil Lenker davonfuhr

Steiermark
05.09.2016 18:02

In Dunkelheit bei strömenden Regen übersah ein Autolenker eine junge Mopedfahrerin. Er rammte die 18-Jährige - doch anstatt ihr zu helfen, fuhr er weiter. "Im Schock", erklärte er vor Gericht. Ein nachkommendes Auto überrollte das Mädchen. Es liegt seitdem im Wachkoma.

Vergangenen Herbst war der Angeklagte (34) auf der B 67 Richtung Semriach unterwegs, Zigaretten war er holen. Dann ein "Klescher". Der Steirer dachte, er habe ein Reh erwischt - und fuhr weiter. Im Schock, erklärte er am Montag Richterin Susanne Haas. Erst nach einigen Metern blieb er stehen, sah seine zersprungene Windschutzscheibe und rief seinen Vater an.

In der Zwischenzeit wurde die 18-Jährige von einem nachkommenden Auto überrollt. Das Opfer erlitt zahlreiche Brüche und Quetschungen, liegt im Wachkoma.

"Würde es gern rückgängig machen"
"Jeder Fahranfänger lernt, wenn so etwas passiert, muss man stehen bleiben", betonte Staatsanwalt Rudolf Fauler. "Wenn Sie stehen geblieben wären, hätten Sie vielleicht noch Schlimmeres verhindert", ist die Richterin überzeugt. "Ich weiß", beteuerte der Steirer. "Wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen."

Doch dafür ist es zu spät. 4800 Euro Geldstrafe und vier Monaten bedingt. "So eine Strafe ist schwer zu bemessen. Man muss sich aber vom Vergeltungsgedanken trennen", so die Richterin abschließend. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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