Luchse & Co.

Geschütztes Wild in Gefahr – Änderungen gefordert

Tierecke
01.08.2016 09:33

Wilderer gefährden den Luchs-Bestand im Nationalpark Kalkalpen, Ausnahmegenehmigungen aber auch anderes geschütztes Wild: So wurden im Vorjahr oberösterreichweit 25 Auerhähne erlegt, davon gleich zwölf in der Natura-2000-Region der Kalkalpen - was laut EU-Bestimmungen eigentlich gar nicht geht. Nationalpark-Direktor Erich Mayrhofer regt daher Änderungen an.

Nach dem Wilderei-Skandal eines Linzer Jäger-Ehepaares, das im Nationalpark Luchs-Männchen geschossen und damit das Wiederansiedlungsprojekt ernsthaft in Gefahr gebracht hat, waren Grünen-Klubobmann Gottfried Hirz und seine Landessprecherin Maria Buchmayr im Nationalpark auf Spurensuche. Der dortige Luchs-Experte Christian Fuchsjäger zeigte den beiden auf Fotofallen-Bildern, wo sich die verbliebenen Weibchen aufhalten. Derzeit dürften insgesamt vier Weibchen und ein männliches Jungtier in der Kalkalpenregion unterwegs sein.

Schärfere Strafen für Wilderer gefordert
Die Grünen-Mandatare wollen schärfere Bestimmungen und Strafen beim Wildern geschützter Tiere, was bei einer Ausschusssitzung des Landtags am 15. September besprochen werden soll. Nationalparkdirektor Erich Mayrhofer kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Luchs-Wilderei offenbar keine Auswirkungen auf das zuständige Jagdaufsichtsorgan gehabt hätte. In Freistadt hingegen war im Vorjahr in einem Wildererfall, bei dem es um ein Reh ging, das Jagdaufsichtsorgan abberufen worden - der Verwaltungsgerichtshof bestätigte die BH-Entscheidung.

"Mit Jagd sensibler umgehen!"
Während männliche Luchse aus der Schweiz zur Bestandsstützung im Nationalpark frühestens nach dem kommenden Winter zu erwarten sind, sieht Mayrhofer auch andere geschützte Tiere in Gefahr, die mit Ausnahmegenehmigung erlegt werden dürfen, wie beispielsweise Auerhähne oder andere Großvogelarten: "Im Nationalpark gilt erhöhter Schutz, ein paar Meter daneben aber werden sie erlegt - obwohl laut EU der Schutz in der Region, also auch im angrenzenden Umland, gilt, da sich Wild ja nicht an die Nationalparkgrenzen hält. Hier sollte mit der Jagd sensibler umgegangen werden!"

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