Jihadisten-Prozess:

Kronzeuge: Familie wurde bedroht

Steiermark
01.06.2016 16:34

Nachdem ein geläuterter Syrien-Heimkehrer im Prozess gegen den radikalen Islam-Prediger Mirsad O. alias "Ebu Tejma" in Graz ausgesagt hatte, wurde seine Familie bedroht. Angeklagt für dieses Vergehen: der einst beste Freund des Kronzeugen, ein 34-jähriger Tschetschene.

"Ich habe mit dem IS nichts zu tun und habe niemanden bedroht", beteuert der Angeklagte am Mittwoch vor der Grazer Richterin. Sowohl die Frau als auch die Mutter des Kronzeugen hatten jedoch von Einschüchterungsversuchen durch den Mann berichtet. Sogar von Blutrache soll die Rede gewesen sein.

"Er hat mich Bruder genannt"
Und das obwohl der mehrfach vorbestrafte 34-Jährige behauptet, der geläuterte Syrien-Heimkehrer sei sein bester Freund gewesen: "Er hat mich Bruder genannt." "Warum erheben die Frauen dann diese Vorwürfe?", fragt die Richterin. "Das würde ich auch gerne wissen. Ich wollte helfen, habe seiner Mutter berichtet, dass schlecht über ihren Sohn gesprochen wird."

Anonymes Video als Entlastung?
Über den Verteidiger wurde dem Gericht (anonym) sogar ein Video zugespielt, in dem die Frau ihre Vorwürfe relativiert. "Wer hat es gemacht? Entstand es unter Druck?", will der Staatsanwalt wissen. "Weiß ich nicht, aber ich glaube, meine eigene Mutter war es." "Kann ihre Mutter sowas? Wie alt ist sie denn?", hakt der Staatsanwalt nach. Antwort: "Das weiß ich nicht."

Zähe Befragung
Die Befragung des Angeklagten gestaltete sich generell sehr zäh, er agierte sehr ausweichend und gab kaum klare Antworten. Aufgrund der damit einhergehenden Verzögerung - der Kronzeuge konnte erst am späteren Nachmittag befragt werden - gab es am Mittwoch noch kein Urteil.

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