Am Wochenende drohen ähnliche Szenen. Laut Einsatzleiter Michael Haybäck waren bis zum Freitagabend die Tiefgarage, die Autobahnmeisterei und die Zelte an der Grenze voll belegt. Mittlerweile berichten nicht nur europäische Medien vom menschlichen Flüchtlingsmanagement in der Mozartstadt. Auch der weltweit empfangbare US-Sender CBS entsandte am Freitag eine Reporterin für ein Interview mit Bürgermeister Heinz Schaden. "Sie wollte wissen, was man tun kann", so Schaden. "Wir müssen im Süden Europas Sicherheitszonen errichten und die Leute dort registrieren. Dann kann man sie auf die ganze EU verteilen. Das wurde in Brüssel schon beschlossen. Nur gemacht wird es bisher nicht."
Wie lange kann Salzburg noch durchhalten?
Diese Frage stellt sich fast täglich. Bürgermeister Schaden dazu: "Die Flüchtlinge sind da. Wir können die Stadt, die Touristen und die Bewohner, nicht im Chaos versinken lassen. Wir sind sogar gezwungen zu handeln. Unsere Quartiere sind fast immer übervoll. Aber wir halten durch."
200 Mitarbeiter beseitigen den Müll
Allein 200 Mitarbeiter der städtischen Betriebe sind seit Beginn des Flüchtlingsstroms im Dauereinsatz. Sie sorgen für die Reinigung. Denn die Flüchtlinge hinterlassen notgedrungen auch Müllberge. Was das Ganze die Stadt im Endeffekt kosten wird, kann Schaden noch überhaupt nicht abschätzen. "Zu den ganzen Kosten kommen noch die entfallenden Einnahmen aus der Tiefgarage." Ruhig geschlafen hat Schaden angesichts der derzeitigen Lage schon länger nicht mehr. Die ÖBB, die ursprünglich gehofft hatten, ab Sonntag wieder einen normalen Zugverkehr nach München einrichten zu können, mussten den Termin vorerst einmal verschieben. "Bis 12. Oktober gibt es keinen Zug zwischen Salzburg und München. Nur die Korridorzüge - also die Verbindungen nach Tirol und zurück nach Salzburg - können über das große Deutsche Eck geführt werden", sagt ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Wer nach München will, muss also weiter privat nach Freilassing fahren, dort kann man dann zusteigen.
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