Es handelt sich bereits um den zweiten "Vier Pfoten"-Einsatz vor Ort innerhalb der letzten sechs Monate. Im November 2014 kastrierten, impften, entwurmten und behandelten Veterinäre der Tierschutzorganisation innerhalb von zwei Wochen 198 Hunde und Katzen in der Stadt.
Über 50 Prozent der örtlichen Streuner bereits kastriert
"Bisher haben wir 300 Hunde in Vidin kastriert, geimpft und entwurmt. Das entspricht über 50 Prozent der dortigen Streunerpopulation", erklärt Teamleiterin Dr. Margarita Chankova. "Die Ergebnisse können sich bereits sehen lassen, aber die Kastrationen müssen in jedem Fall fortgesetzt werden. Eine große Anzahl von Tieren wandert nämlich aus benachbarten Orten in die Stadt. Wir hoffen, dass die Stadtverwaltung von Vidin das Problem an der Wurzel bekämpfen wird: der unkontrollierten Vermehrung und dem Aussetzen von Heimtieren."
Anzahl herrenloser Hunde zuletzt gestiegen
Als Bulgariens größte Tierschutzorganisation reagierten die "Vier Pfoten" mit dem Projekt auf die jüngsten Zählungen von Streunertieren in Vidin aus dem Oktober 2014. Diese gaben Anlass zur Besorgnis, denn in den letzten fünf Jahren war die Anzahl von Streunerhunden von 296 auf 495 angestiegen.
Parlament verbot Massentötungen
2008 verbot das bulgarische Parlament Massentötungen von Streunerhunden und folgte stattdessen der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und mehreren Experten, Geburtenkontrolle durch Kastration als einzig nachhaltige Lösung der Reduzierung der Streunerpopulation zu implementieren. Seither ist die "Vier Pfoten"-Streunerhilfe in Bulgarien aktiv – in ländlichen Gebieten ebenso wie großen Städten wie Sofia und Plovdiv.
Großflächige Kastrationsprojekte in ganz Bulgarien
Im Oktober 2013 eröffneten die Tierschützer zusätzlich eine Streunerklinik in Sofia, wo seither 4.000 Hunde und Katzen kastriert wurden. In einigen Städten wie etwa Sofia, Plovdiv und Burgas haben die Behörden großflächige Kastrationsprojekte gestartet und hohe Strafen für das Aussetzen von Hunden eingeführt. Durch diese nachhaltigen Maßnahmen konnte dort die Streunerpopulation bereits deutlich verringert werden.
Behandelte Hunde werden wieder freigelassen
Die Catch-Neuter-Release Methode, welche die "Vier Pfoten" anwenden, ist der einzige Ansatz, der auch von der WHO als nachhaltig und human angesehen wird. Jeder eingefangene Hund wird kastriert, gegen Tollwut geimpft, gegen Parasiten behandelt und registriert. Die Operation wird in der mobilen Klinik durchgeführt. Die behandelten Tiere bleiben danach 24 Stunden in einer Aufwachstation unter Beobachtung. Anschließend werden sie in ihrem angestammten Territorium wieder freigelassen. Ihr Gesundheitszustand wird während der Behandlung genau überwacht und vor der Freilassung ein abschließender medizinischer Check durchführt.
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