Mit durchschnittlich 100.000 Fahrzeugen pro Tag zählt die Westautobahn in diesem Bereich zu den verkehrsstärksten Autobahnabschnitten in Österreich - eine große Belastung für die Anrainer. Der bislang umstrittene Probebetrieb von Tempo 80 auf der Stadtautobahn hat aber gezeigt: Die Stickoxid-Belastung ist um sechs bis sieben Prozent zurückgegangen. Für Landesvize Astrid Rössler ein großer Erfolg: "Gleichzeitig ist dies das gelindeste Mittel, ohne Sperren für Fahrzeugklassen oder spezielle Zeiten anwenden zu müssen." Dies ist auch der Grund, warum der Probebetrieb nun zum fixen Tempolimit wird.
Automatisch Tempo 80 bei Überschreitung des Schwellenwerts
So wurden bereits entsprechende Überkopfanzeigen installiert. Ab Mittwoch zeigen diese je nach Luftqualität Tempo 80 oder Tempo 100 an. Schaltungswechsel zwischen den beiden Tempobeschränkungen gibt es maximal einmal pro Stunde. Berechnet wird die Stickstoffbelastung mit einer Verkehrsbeeinflussungsanlage. Diese Anlage errechnet das jeweils gültige Tempolimit aus der Anzahl der Fahrzeuge, ihrer durchschnittlichen Geschwindigkeit sowie der Schadstoffbelastung an der Luftgütemessstation beim Stadion Wals-Siezenheim. Wird ein Schwellenwert der Belastung überschritten, setzt automatisch Tempo 80 ein.
Gemessen wird an drei Stellen: In Fahrtrichtung München wird vor dem Knoten Salzburg ein fixes Radargerät aufgestellt. Hauptmesspunkt ist jedoch der Walserberg: Hier sollen weitere Messgeräte in beiden Fahrtrichtungen angebracht werden. Aktiviert werden jedoch nur zwei dieser Geräte gleichzeitig.
Für die Einhaltung des Limits sind scharfe Kontrollen vorgesehen, denn das Tempolimit bedeutet auch Verkehrsstrafen und hohe Einnahmen für die Stadt Salzburg. Selbst das Strafamt ist bereits gerüstet: Im Magistrat wurden zum Eintreiben der Geldstrafen zwei zusätzliche Mitarbeiter eingestellt und das IT-Equipment aufgerüstet, um die anfallende Mehrarbeit automatisiert abarbeiten zu können.
Für FP-Abgeordnete Marlies Steiner-Wieser ist das Tempolimit reine Schikane. Sie bezeichnet es als "Prestigeprojekt von Umweltreferentin Rössler" und fordert einen jährlichen Evaluierungsbericht. FP-Bundesrat Dietmar Schmittner will per Anfrage ans Ministerium den Achtziger kippen. Und auch VP-Vertreter in der Stadt zweifeln die Werte sehr stark an.
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