WM-Abfahrt

Fenninger nur von entfesselter Maze besiegt

Sport
06.02.2015 20:09
Knapp, aber doch – die "Gold-Serie" der rot-weiß-roten Ski-Asse bei der Weltmeisterschaft in Vail/Beaver Creek ist ausgerechnet in der Damen-Abfahrt gerissen – und das um gerade einmal läppische 2 Hundertstelsekunden! Am Ende wurde ÖSV-Aushängeschild Anna Fenninger nur von der auf den Punkt genau in Topform befindlichen Tina Maze aus Slowenien besiegt, während die im Vorfeld als haushohe Favoritin angesehene Lokalmatadorin Lindsey Vonn nur auf Platz fünf landete. Bronze schnappte sich die Schweizerin Lara Gut (+0,34 Sekunden). Und die anderen Österreicherinnen? Nicole Schmidhofer wurde Vierte, die Abfahrtsweltmeisterin von 2011, Elisabeth Görgl, landete auf Platz sechs und Cornelia Hütter klassierte sich als 15.

Keinen einzigen Sieg und gerade einmal vier zweite Plätze hatte sie bis zum Freitag in Abfahrten eingefahren, rein von der Statistik her war daher eines klar: Absolute Topfavoritinnen sehen eigentlich anders aus.

Doch was schert das eine junge Salzburgerin, die sich erst vor wenigen Tagen mit Gold im WM-Super-G ordentlich aufgezuckert hatte? Der Premierensieg wollte zwar auch bei der WM-Abfahrt nicht gelingen, aber mit Silber konnte Fenninger ganz offensichtlich auch gut leben, wie sie im Zielraum bekannte: "Ich bin sehr zufrieden. Es ist heute sogar noch um einiges emotionaler als am Dienstag!"

Zum Steckbrief unserer Abfahrts-Vizeweltmeisterin Anna Fenninger geht’s hier!

Maze: "Im Leben kommt immer alles zurück"
Doch während Fenninger am Dienstag im WM-Super-G gegenüber Maze noch das Hundertstel-Glück auf ihrer Seite gehabt hatte (-0,03), wendete sich das Blatt in der WM-Abfahrt zugunsten der Slowenin (-0,02). Das entging natürlich auch der neuen Abfahrtsweltmeisterin nicht: "Das ist ein Tausch des Super-G-Ergebnisses. Ich habe Anna oben gesehen und gewusst, dass sie eine sehr gute Fahrt hatte. Es war am Ende sehr knapp. Im Leben kommt immer alles zurück - es kommt auch aufs Glück an."

Dazu gab's von Fenninger absolut keinen Widerspruch. "Ja, die Hundertstel kommen im Leben immer wieder zurück – das hat man heute gesehen. Es macht aber so viel Spaß, sich auf diesem Niveau zu matchen. Dass ich es in der Abfahrt auch kann, ist voll cool. Ich hätte mir das im Vorfeld nicht zugetraut", so Fenninger nach dem Gewinn ihrer bereits sechsten Einzelmedaille bei einem Großereignis (dreimal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze).

Warum Anna Fenninger im Ziel mit den Tränen zu kämpfen hatte, lesen Sie hier!

Älteste Weltmeisterin der Ski-Geschichte
Maze brachte übrigens das Kunststück zuwege, sich mit 31 Jahren und neun Monaten zur bisher ältesten Weltmeisterin der Skigeschichte zu krönen – gerade einmal einen Tag, nachdem dem 34-jährigen Hannes Reichelt dasselbe bei den Herren gelungen war. Mit ihrem "hohen Alter" kokettierend und einem Schmunzeln im Gesicht, kündigte die Slowenin an, dass sie sich nach dem Stress der WM-Abfahrt erst einmal ausruhen werde. "Meine Füße wollen nicht mehr, jetzt bin ich müde und brauche Ruhe." Für Maze war es der dritte WM-Titel nach jenem im Riesentorlauf 2011 und jenem im Super-G 2013.

Vonn: "Ich habe gekämpft, aber leider war es nicht genug!"
Doch abseits der um die Wette strahlenden Medaillengewinnerinnen – neben Maze und Fenninger auch die Schweizerin Gut – gab es auch eine ganz große Verliererin – Lindsey Vonn nämlich. Die mühte sich auch gar nicht besonders ab, ihre Enttäuschung über Platz fünf zu verbergen: "Ich habe gekämpft, aber leider war es nicht genug! Ich war fokussiert am Start, ganz genau wie immer. Ich habe nur die richtige Linie nicht gefunden und bin manchmal zu spät gewesen. Das passiert manchmal beim Skifahren. Ich wollte den Fans viel mehr zeigen. Schade, dass es nicht geklappt hat."

Schmidhofer stark, aber am Ende nur Vierte
Übrigens: Wie bereits in den beiden vorangegangenen Rennen bei dieser Ski-WM klassierte sich auch in der Damen-Abfahrt wieder jemand aus Österreich auf dem gerade bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen so wenig angestrebten vierten "Blech"-Platz.

Mehr zu unserer Abfahrts-Blechernen Nicole Schmidhofer finden Sie hier!

Die noch am Donnerstag in der internen ÖSV-Qualifikation gegen Nicole Hosp erfolgreich gebliebene Nicole Schmidhofer legte zwar womöglich den besten Abfahrtslauf ihrer bisherigen Karriere hin, aber am Ende fehlten der Steirerin trotzdem 69 Hundertstelsekunden auf die Bronzene Schweizerin Gut.

Das Ergebnis:

RangNameNationZeitDiff.
1MAZE TinaSLO1:45.89
2FENNINGER AnnaAUT1:45.91+0.02
3GUT LaraSUI1:46.23+0.34
4SCHMIDHOFER N.AUT1:46.92+1.03
5VONN LindseyUSA1:46.94+1.05
6GÖRGL ElisabethAUT1:46.95+1.06
7JNGLIN-KAMER N.SUI1:46.97+1.08
8MERIGHETTI D.ITA1:47.14+1.25
9SUTER FabienneSUI1:47.18+1.29
10REBENSBURG V.GER1:47.24+1.35
11WEIRATHER TinaLIE1:47.27+1.38
12FANCHINI NadiaITA1:47.34+1.45
13MIKLOS EditHUN1:47.53+1.64
14YURKIW LarisaCAN1:47.65+1.76
15HÜTTER CorneliaAUT1:47.87+1.98
16MANCUSO JuliaUSA1:47.93+2.04
17ROSS LaurenneUSA1:47.95+2.06
18KLING KajsaSWE1:47.99+2.10
19COOK StaceyUSA1:48.05+2.16
20STUHEC IlkaSLO1:48.06+2.17
21BAILET MargotFRA1:48.07+2.18
21COLETTI AlexandraMON1:48.07+2.18
23RUIZ CASTILLO C.SPA1:48.27+2.38
24PIOT JenniferFRA1:48.34+2.45
25MOWINCKEL R.NOR1:48.54+2.65
26FANCHINI ElenaITA1:48.72+2.83
27TVIBERG M.-T.NOR1:48.78+2.89
28SCHNARF JohannaITA1:48.80+2.91
29ABDERHALDEN M.SUI1:48.82+2.93
30BRODNIK VanjaSLO1:49.55+3.66
31HRONEK VeroniqueGER1:50.43+4.54
32KRIZOVA KlaraCZE1:50.79+4.90
33SMALL GretaAUS1:51.97+6.08
34SIMARI BIRKNER M.ARG1:53.18+7.29
35BARAHONA NoelleCHI1:53.77+7.88
36POPOVIC LeonaCRO1:53.88+7.99
37KOMSIC AndreaCRO1:54.00+8.11
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(Bild: KMM)



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