Terror in Pakistan
Schüler überlebte Massaker: “Sah dem Tod ins Auge”
Um ihn herum wurden mindestens 140 Menschen getötet, großteils Mitschüler. Er habe sich mit vielen anderen Schülern zusammen in der Aula der vom pakistanischen Militär betriebenen Schule befunden, als vier Bewaffnete den Raum gestürmt hätten, erzählt Khan. "Jemand hat geschrien, wir sollten in Deckung gehen und uns unter den Tischen verstecken." Doch dies habe nicht viel genutzt.
Schüler überlebte, weil er sich tot stellte
"Da sind viele Kinder unter den Tischen, geht und holt sie euch", rief nach Khans Angaben einer der Angreifer bald. "Und ich sah ein Paar große schwarze Stiefel auf mich zukommen", erinnert sich Khan. Kurz darauf sei ihm in die Beine geschossen worden. Trotz der brennenden Schmerzen habe er sich tot gestellt. "Ich habe meine Krawatte zusammengeknüllt und in meinen Mund gestopft, um nicht zu schreien."
"Der Mann mit den großen Stiefeln hielt weiter nach Schülern Ausschau und schoss auf sie, ich bin so still wie möglich gelegen, habe meine Augen geschlossen gehalten und darauf gewartet, erneut getroffen zu werden", sagt Khan. "Mein ganzer Körper hat geschlottert, und ich werde diese schwarzen Stiefel niemals vergessen - es wirkte auf mich, als ob der Tod direkt auf mich zuliefe."
"Ich sah den brennenden Leichnam unserer Sekretärin"
Nach einiger Zeit verließen die Männer dem Schüler zufolge dann die Aula. Er selbst sei noch einige Minuten an seinem Platz liegen geblieben. "Dann habe ich versucht aufzustehen, bin aber wegen meiner Wunden wieder hingefallen", sagt Khan. "Als ich in den Nachbarraum robbte, sah ich den brennenden Leichnam unserer Schulsekretärin, die saß auf einem Stuhl, Blut tropfte herunter, ihr Körper stand in Flammen."
Auch an einem getöteten Soldaten, der in der Schule gearbeitet habe, sei er auf seinem Weg vorbeigekommen, sagt Khan - in der Schule werden Buben und Mädchen von Armeeangehörigen und zivilen Lehrern gemeinsam unterrichtet. Weiter erinnert sich Khan nur noch daran, dass er hinter eine Tür gekrochen und dort bewusstlos geworden sei. "Als ich aufwachte, lag ich im Krankenhausbett."
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