"Krone"-Interview

Niki Hosp: “Ein Sieg mit viel Genugtuung”

Sport
01.12.2014 17:07
Viel Zeit zum Feiern blieb Niki Hosp nicht. Um acht Uhr früh hob am Montag in Denver ihr Flugzeug Richtung Kanada ab. Am Wochenende will sie in Lake Louise auch in den Speed-Disziplinen an die Spitze fahren. Vor ihrer Abreise aus Colorado sprach die 31-Jährige im "Krone"-Interview mit Peter Frauneder aber noch offen über ihre Gefühle nach dem ersten Weltcup-Triumph seit fast sieben Jahren – und rechnete dabei auch mit Kritikern, Nörglern und Besserwissern ab.

"Krone": Nicole, du hast im Laufe deines Interview-Marathons nach dem Sieg erwähnt, dass du in deinen schweren Zeiten auch die Menschen kennengelernt hast: Wie war das genau gemeint?
Niki Hosp: Man lernt, glaube ich, im Leben und auch im Sport immer aus Enttäuschungen mehr als aus Erfolgen. Und ich habe dabei eben auch gemerkt, wer wirklich zu mir steht. Auch dann, wenn ich eben unten bin. Wie etwa nach meinen Verletzungen.

"Krone": Hast du dich über die geärgert, die nicht zu dir standen?
Hosp: Am meisten genervt haben die, die gemeint haben, diese Hosp soll endlich aufhören. Die ist eh zu alt und reißt sowieso nichts mehr. So gesehen war bei diesem Sieg viel Genugtuung dabei. Wobei mir mittlerweile egal ist, was gewisse Leute so von sich geben. Die gehen mir längst alle da hinten vorbei.

"Krone": Es gab in all den Jahren auch immer wieder Leute, die behaupteten, dass die Niki Hosp trainingsfaul sei und deshalb die Erfolge ausbleiben würden…
Hosp: Das können nur Menschen behaupten, die mich nicht kennen. Die, die mich kennen, würden über mich genau das Gegenteil sagen.

"Krone": Du hast im Zielraum gemeint, dass der Sieg in Aspen genauso schön wäre wie dein erster 2002 in Sölden. Wie sehr hast du dich selbst in diesen zwölf Jahren verändert?
Hosp: Der damals war wie aus dem Nichts und der jetzt auch. Obwohl sich nach den Trainingsleistungen schon abgezeichnet hat, dass da was möglich sein könnte. Aber ich hab mit den Top 5 spekuliert, vielleicht mit den Top 3 – doch nie und nimmer mit einem Sieg. Und ich selbst bin seit damals, glaube ich, im Prinzip die Gleiche geblieben. Außer, dass ich jetzt mehr Falten habe..

"Krone": Damals wie jetzt drückte dein Vater Hans auf der Tribüne die Daumen: Er muss auch glücklich sein.
Hosp: Überglücklich sogar. Und die anderen vier Fans, die mit ihm mit sind, auch. Sie kommen alle auch nach Lake Louise und fliegen davor noch nach Las Vegas. Aber Spielgeld gebe ich dem Papa sicher keines mit.

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(Bild: KMM)



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