GUTEN MORGEN

Bunter Vogel Hahn? | 88.000 statt 300.000 €.

Bunter Vogel Hahn? Man müsste ihn eigentlich einen bunten Vogel nennen können, den neuen Präsidenten des Nationalbank-Generalrates: Johannes Hahn, den alle „Gio“ rufen, war schon vieles. Etwa Wiener Landesobmann der Jungen ÖVP – das liegt allerdings schon ein paar Jährchen zurück. Hahn, der gestern seinen 68. Geburtstag feierte, bekleidete dieses Amt in den frühen 80er-Jahren, 30 Jahre vor Sebastian Kurz. Als Hahns politische Laufbahn Fahrt aufnahm verdiente er sich sein Geld zunächst als Vorstand eines Glückspielautomaten-Unternehmens, ehe er zum Wissenschaftsminister in den Regierungen Gusenbauer und Faymann aufstieg – obwohl er mit Plagiatsvorwürfen in seiner Dissertation konfrontiert war. Ein kurzes Zwischenspiel gab der Wiener auch als interimistischer Justizminister, ehe es in der Karriereleiter weiter nach Brüssel ging. Hahn ein bunter Vogel? Nein, trotz seines bunten Lebenslaufes wohl nicht.

88.000 statt 300.000 €. Bereits Mitte der 10er-Jahre machte der ÖVP-Politiker seine Liaison mit der Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer bekannt, seit 2022 sind die beiden auch verheiratet. Die nunmehrige Susanne Riess-Hahn, seit ihrem Abschied aus der Politik in der Finanzwelt aktiv und unter anderem auch Aufsichtsrätin bei der in die Milliardenpleite gestürzten Signa von René Benko war bis Anfang dieses Jahres auch Mitglied im Generalrat der Nationalbank. Und wurde zuletzt auch als Nachfolgekandidatin für den gestürzten bisherigen Generalrats-Präsidenten Harald Mahrer genannt. Nun wurde es doch ihr auch in der „Krone“ schon als aussichtsreicher Kandidat gehandelte „Gio“. Seine Finanzexpertise? In der EU-Kommission war er ohne einschlägige Ausbildung oder Praxis vom Regionalkommissar zu jenem für den Haushalt aufgestiegen – während bekanntlich sein österreichischer Kommissionsnachfolger Magnus Brunner vom Finanzminister der Republik zum Migrations-Kommissar wurde. Nun also oberster Nationalbanker – wie wir von Harald Mahrer wissen, bringt das 88.000 Euro im Jahr. Wenig im Vergleich zu seinem „Job“ als EU-Kommissar – da kam er auf mehr als 300.000 Euro.

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

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