Jagd auf dreiste Täter

Sozialbetrüger brauchte Rollator nur bei Amtsarzt

Niederösterreich
28.10.2025 17:30

Zigtausende Euro erschlich sich ein Bosnier im Bezirk Neunkirchen, der verschiedene Leiden vortäuschte, obwohl er pumperlg‘sund war. Nur ein Fall von mehr als 500, die allein heuer von der Task-Force „Sozialbetrug“ des Landeskriminalamtes in Niederösterreich aufgedeckt wurden. 

Gestützt auf den Rollator schleppte sich ein Bosnier im Bezirk Neunkirchen zum Amtsarzt, Harn- und Stuhlinkontinenz plagten ihn ebenso, wie eine kognitive Störung. Ein leidender Mann? Mitnichten. Ermittler der Task Force „Sozialbetrug“ (SOBE) beobachten den Mann heuer im Frühjahr, als er ohne Gehhilfe lockeren Schritts zu seinem Auto ging, sich ohne jede Beeinträchtigung ans Steuer setzte und nach St. Pölten fuhr, um sich einer Untersuchung bei der PVA zu unterziehen.

Verdächtiger wurde festgenommen
Der 59-Jährige wurde des Sozialbetrugs überführt. Er hatte Leiden ebenso vorgetäuscht, wie einen Lebensmittelpunkt in Österreich, obwohl er den Großteil des Jahres mit seiner Frau in Bosnien lebte. Seit 2022 hatte der Mann 19.500 Euro an Pflegegeld sowie 22.000 Euro Invaliditätspension kassiert. Zudem hatte er monatelang Notstandhilfe bezogen, sich einen Behindertenpass erschlichen. Zu guter Letzt klickten für den Betrüger die Handschellen.

Spezial-Ermittler jagen Sozialbetrüger
Vortäuschen eines Wohnsitzes in Österreich, falsche Angaben zum Gesundheitszustand, nicht deklarierte Einkünfte neben dem Arbeitslosengeld – das sind die häufigsten Formen des Sozialbetrugs, berichten Landespolizeidirektor Franz Popp und Hauptmann Marcel Höhenberger vom Landeskriminalamt. Spezielle SOBE-Ermittler sind in jedem Bezirk Niederösterreichs im Einsatz und arbeiten dort eng mit Behörden sowie Sozialversicherungen und dem AMS zusammen.

Schaden geht in Millionen
550 Sozialbetrügereien mit 3,5 Millionen Euro Schaden konnten die Beamten heuer bereits zwischen Enns und Leitha aufdecken. Seit der Gründung der Task-Force im Jahr 2019 wurden mehr als 3000 Ermittlungsverfahren mit einer Schadensumme von 25 Millionen Euro geführt.

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