Wie wird er denn? Derzeit reift in den Tanks und Fässern der heimische Wein heran. Für die „Krone“ wagt Weinbau-Präsident Reinhard Zöchmann schon jetzt eine erste Prognose.
Die heurige Weinlese ist weitgehend abgeschlossen. Lediglich für den Eiswein hängen noch Trauben an den Weinstöcken. Und die Aussicht auf einen hervorragenden Jahrgang 2025 ist gut, meint der Präsident des NÖ-Weinbauverbandes, Reinhard Zöchmann.
Freude schon beim Austrieb
Schon mit dem Austrieb im Frühjahr waren die Weinbauern sehr zufrieden, vor allem deswegen, weil es keinen Spätfrost gegeben hatte, der im Jahr zuvor zum Beispiel im Kamptal für große Schäden gesorgt hatte. Das gesamte Jahr über gab es eine gute Wasserversorgung für die Weinstöcke, zudem auch viel Wind, der die Blätter immer wieder schnell abtrocknete. Bis in den Juli gab es ausreichend Regen, der August hatte dann besonders schönes Wetter zu bieten.
„Da war es dann während des Tages warm und in der Nacht kühl, das ist besonders gut für die Aromaausprägung der Weine“, zieht Reinhard Zöchmann eine positive Bilanz. Das gute Wetter dauerte dann bis in den Herbst hinein an, vor etwa zwei Wochen gab es erstmals Frost, der jedoch den Trauben nicht geschadet hat.
Heuer spätere Lese
Dadurch konnten die Winzer heuer auch später mit der Weinlese beginnen, nämlich meist Ende September statt Ende August wie im Vorjahr. Natürlich war der Lesestart regional unterschiedlich. „Was für die Wachau relativ früh war, war für andere Regionen wiederum relativ spät“, relativiert Reinhard Zöchmann.
Wie man anhand der zum derzeitigen Zeitpunkt bereits durchgegorenen (staubigen) Weine feststellen kann, ist der Jahrgang 2025 besonders fruchtig und die Weine haben eine lebendige Säure, die eine langjährige Lagerfähigkeit erlauben wird.
Vor allem die Weißweine sind generell sehr fruchtig, der Alkoholgehalt ist nicht so hoch, weil die Zuckergradation ebenfalls nicht so hoch war. „Das entspricht genau dem Geschmackstrend, den die Österreicher generell im Moment beim Wein haben“, freut sich Zöchmann. Er ist überzeugt, dass der Grüne Veltliner des heurigen Jahrgangs auch auf den Auslandsmärkten gut punkten wird.
Die Weine werden eine gute Aroma-Ausprägung haben und auf den Auslandsmärkten punkten können.
Reinhard Zöchmann, Weinbauverband NÖ
Bild: Weinbauverband NÖ/Pamela Schmatz
In Niederösterreich ist das Jahr auch für die wichtigste Rotweinsorte, den Zweigelt, sehr gut gelaufen. Die Trauben waren bis zur Lese gesund, daher wird der neue Jahrgang auch eine schöne Farbe haben.
Zöchmann schätzt, dass es österreichweit heuer rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein geben wird, in Niederösterreich 1,6 Millionen Hektoliter. Die Tendenz des Ertrags geht dabei leicht nach oben, wobei dies vor allem im Kamptal zutrifft.
Abschließend äußer Reinhard Zöchmann allerdings eine Sorge: Der Markt für den Rotwein ist sehr stark zurückgegangen. Derzeit wird mit den Rotwein-Trauben sehr viel Rosé-Wein produziert, auch nach Frizzante-Rose gibt es eine stärkere Nachfrage. Rotweine werden derzeit von den Konsumenten nur wenig gekauft.
Hannes Ramharter
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