Schon zum dritten Mal in diesem Jahr ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus vorstellig geworden, um US-Präsident Donald Trump dazu zu bringen, für ein Kriegsende zu sorgen – am besten, indem die USA der Ukraine Tomahawk-Raketen liefern. Doch Trump schwebt offenbar ein anderer Weg vor.
Bereits während des medienöffentlichen Teils des Treffens blieb Trump zurückhaltend, was die Marschflugkörper anging – „hoffentlich werden wir den Krieg beenden können, ohne an Tomahawks zu denken“, so der US-Präsident. Im Anschluss an das Gespräch unter vier Augen postete Trump dann den Rat sowohl an die Ukraine als auch Russland, den Krieg zu beenden, „wo sie jetzt stehen“.
„Lasst beide den Sieg für sich deklarieren“
Es sei genug Blut vergossen, die Grenzen seien „durch Krieg und Mut definiert“ worden. Nun sei die Zeit gekommen, das Töten zu beenden und einen Deal zu machen. „Lasst beide ihren Sieg deklarieren, lasst die Geschichte entscheiden“, so Trump auf seinem Truth-Social-Netzwerk. Tausende Menschen würden Woche für Woche in diesem Krieg „geschlachtet“, ein „teurer und untragbarer“ Krieg, der niemals begonnen hätte, wenn er Präsident gewesen wäre. Dies habe er auch dem russischen Präsidenten Wladimir Putin so geraten.
„Bei Krieg und Frieden weiß man einfach nie“
Das Treffen mit Selenskyj – dessen Outfit Trump ein weiteres Mal lobte, nachdem es beim ersten Besuch im Weißen Haus zu einem Eklat gekommen war – beschrieb Trump als „sehr interessant“ und „herzlich“. Allerdings hatte der US-Präsident es vermieden, sich dazu zu äußern, ob die Ukraine im Rahmen eines Friedensabkommens Gebiete an Russland abtreten müsste. „Man weiß nie“, hatte Trump gesagt. „Krieg ist sehr interessant. Man weiß nie. Bei Krieg und Frieden weiß man einfach nie.“
Der US-Präsident hatte zudem bei dem Treffen zwar angeboten, dass die USA Tomahawk-Marschflugkörper an die Ukraine liefern könnten, allerdings betonte er auch, dass die Vereinigten Staaten diese Flugkörper selbst brauchten – und: „Hoffentlich werden wir den Krieg beenden können, ohne an Tomahawks zu denken.“
Auch im Vieraugengespräch seien die Raketen Thema gewesen, bestätigte Selenskyj im Anschluss bei einer kurzen Pressekonferenz in der Nähe des Weißen Hauses, aber er werde dies nicht näher ausführen, da Trump „keine Eskalation“ wolle. Auch über Sicherheitsgarantien habe man gesprochen – und er stimme Trumps Aussagen zu, wonach der Krieg jetzt aufhören müsse. Doch er fügte hinzu: „Beide Seiten müssen stoppen, doch das ist eine Frage an Putin, denn wir haben den Krieg nicht begonnen.“
„Hat auch die Situation im Nahen Osten bewältigt“
Gefragt, ob er weiterhin überzeugt sei, dass Trump ernsthaft gegen Russland vorgehen wird, antwortete Selenskyj laut CNN: „Wir vertrauen den Vereinigten Staaten. Wir vertrauen darauf, dass der Präsident diesen Krieg beenden will.“ Und: Es sei sicher schwierig gewesen, die Situation im Nahen Osten zu bewältigen, „und der Präsident war dabei erfolgreich. Ich hoffe, dass er auch diese Situation bewältigen wird.“
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