Wie baut man heutzutage eine Gemeinde so, dass sie für junge und alte Generationen attraktiv bleibt? Der Regionalentwicklungsverein „Römerland Carnuntum“ will dieses Problem an der Wurzel anpacken.
Kaum junge Menschen leben heute noch in der Gemeinde, wo sie aufgewachsen sind. Und jene Generation, die geblieben ist, wird heutzutage viel älter als früher. Was dabei herauskommt: Gemeinden, die aussterben, schwer zu beleben sind und ältere Menschen, die dort einsam werden. Hannes Heissl vom Institut für Gesellschaftlichen Wandel (IGW) beschäftigt sich schon länger mit modernen Wohnbau-Konzepten für den ländlichen Raum. „Der Anteil der über 65-Jährigen könnte 2040 bereits ein Drittel von der gesamten Bevölkerung in Niederösterreich ausmachen“, sagt er.
Römerland-Carnuntum will Ortskerne beleben
Generationengerechte Ortsentwicklung, – ein „Haus für Oma und Enkelin“ - geschehe aber nicht von heute auf morgen. Deshalb berät das IGW im Rahmen einer Veranstaltung am 21. Oktober in der Volksschule in Moosbrunn Vertreter von Gemeinden aus der Region Römerland-Carnuntum. Auch Architekten, die zum Beispiel die Volksschule in Moosbrunn modern gestaltet haben, sind vor Ort, um zu beraten.
Bei der Ortsenwicklung sollte der Fokus darauf liegen, wie Generationen ihre Lebensphasen wieder mehr gemeinsam verbringen können.
Soziolge IGW, Hannes Heissl
Senioren-WG am Bauernhof für den Ruhestand
„Gerade aktuell ist es für viele Gemeinden nicht leicht, finanziell große Projekte aufzustellen.“ Ziel ist also, dass sich die Bürgermeister vielleicht auf „ortsübergreifende“ Lösungen einigen. „Es muss ja nicht immer ein Neubau sein, auch Leerstände können umfunktioniert werden“, sagt Heissl. Ein Erfolgsbeispiel ist die Senioren-WG am Bauernhof in Maria Roggendorf. Dort könne man auch schon einen Platz erhalten, wenn noch keine schwere Pflegestufe erlangt worden ist.
Wohngemeinschaften, in denen Senioren zusammenwohnen, dennoch genug Rückzugsmöglichkeiten haben, sei für die den Ruhestand und für das Pflegepersonal ein Konzept mit Zukunftsmusik. Niederösterreich ist hier ein Brennpunkt-Bundesland: viele kleine Gemeinden, große ländliche Flächen, und immer mehr Leerstände. Auch Wirtshäuser schließen in Folge dessen. „Viele Orte funktonieren dann nur mehr als Schlafstätte“, beschreibt der IGW-Experte die Situation.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.