Nach den Schüssen auf zwei Nationalgardisten haben die USA angekündigt, die Inhaberinnen und Inhaber von „Green Cards“ zu überprüfen – zumindest, wenn sie aus bestimmten Ländern kommen. Es handle sich um 19 Länder, teilte die Einwanderungsbehörde USCIS mit.
Diese seien bereits in einem Präsidentenerlass aufgelistet, darunter Afghanistan, Iran, Libyen, Somalia, der Sudan, Jemen, Burundi, Kuba und Venezuela. Eine „Green Card“ erlaubt es ausländischen Staatsangehörigen, sich dauerhaft in den Vereinigten Staaten aufzuhalten und zu arbeiten. Am Vortag hatte die Einwanderungsbehörde bereits bekannt gegeben, sämtliche Einwanderungsanträge afghanischer Staatsangehöriger bis auf Weiteres auszusetzen. US-Präsident Donald Trump kündigte zudem an, alle Menschen aus Afghanistan zu überprüfen, die unter seinem Vorgänger Joe Biden in die USA gekommen waren.
Wie berichtet, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Attentäter in Washington um einen 29-jährigen Afghanen. Er hatte am Mittwochnachmittag (Ortszeit) nahe dem Weißen Haus vor einer U-Bahnhaltestelle auf zwei Nationalgardisten geschossen und sie dabei lebensgefährlich verletzt. Die 20-jährige Frau und der 24-jährige Mann waren am Donnerstag weiter in kritischem Zustand im Krankenhaus. Trump spricht von einem „Akt des Terrors“.
Programme für Afghanen
Der Rückzug des US-Militärs aus Afghanistan 2021 löste eine Fluchtbewegung aus dem Kriegsland aus. Allein in die USA gingen nach dem Machtwechsel Zehntausende. Darunter war wohl auch der mutmaßliche Täter. Der ehemalige Präsident Joe Biden hatte das Aufnahmeprogramm „Operation Allies Welcome“ ins Leben gerufen. Ziel war es, Afghaninnen und Afghanen zu helfen, die mit US-Truppen während des Einsatzes in dem Land zusammengearbeitet hatten und nun von Vergeltungsmaßnahmen der Taliban bedroht waren.
Die große Mehrheit bekam aber keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus, von ihnen wurde erwartet, Asyl zu beantragen. Dem mutmaßlichen Schützen wurde laut Berichten 2025 Asyl gewährt. Vor dem Fall Kabuls hatte es auch andere US-Programme für Afghaninnen und Afghanen gegeben. Insgesamt lebten in den USA 2022 laut US-Statistikamt ungefähr 46,2 Millionen Menschen ohne US-Staatsbürgerschaft bei Geburt.

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