Samstag benötigten zahlreiche Autofahrer in und um Wien gute Nerven und Geduld. Denn eine Wochenendbaustelle auf der A23 und der „Marsch fürs Leben“ am Ring führten zu erheblichen Behinderungen und Staus.
Wegen einer Kundgebung von Abtreibungsgegnern, die ihren „Marsch fürs Leben“ absolvierten, wurde der Ring ab dem Julius-Raab-Platz gesperrt. Auf den Zufahrten und Ausweichsstrecken ging es danach nur schleppend voran. Betroffen waren vor allem der Franz-Josefs-Kai, die Vordere Zollamtsstraße, der Heumarkt, die Verbindungen rund um Karls- und Schwarzenbergplatz, die Straßenbahnlinie 2, die Rechte Wienzeile, der Rennweg, die Prinz-Eugen-Straße und die Favoritenstraße. Auch der Gürtel war keine gute Alternative.
Auf der Südosttangente (A23) sorgte eine Wochenendbaustelle zwischen dem Knoten Prater und der Anschlussstelle Handelskai in Richtung Kaisermühlen für Staus. Die Sanierungsarbeiten finden zwar in der Nacht zwischen Samstag 22 Uhr und Montag 5 Uhr statt. Doch bereits tagsüber waren Fahrspuren gesperrt.
Heuer stand der „Marsch fürs Leben“ übrigens im Zeichen der aktuellen Debatte um eine mögliche weitere Liberalisierung der Abtreibung in Österreich. Schon im Vorfeld war im Netz zu Störungen der Veranstaltung aufgerufen worden – etwa von einer Gruppierung namens „Marsch Fürn Arsch Wien (MfA)“, die mit einem Instagram-Posting für Aufsehen sorgte: Darauf war die Karlskirche in Flammen zu sehen.
Gefährliche Störaktion vor Marsch der Abtreibungsgegner
Am Tag des Marsches selbst kam es dann zu einer gefährlichen Störaktion. Die Karlskirche musste während einer Messe evakuiert werden, nachdem ein Gläubiger im Kirchenschiff auf ein mysteriöses Ticken in einer Tasche aufmerksam geworden war. Letztlich war es bloß ein eingeschalteter Wecker. Beamte der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) gehen davon aus, dass die Aktion Panik auslösen sollte.
Auch der Rektor der Karlskirche, Marek Pucalik, und Johannes Pasquali vom Verein der Freunde der Wiener Karlskirche zeigen sich schockiert: „Das ist ein gewalttätiger Angriff auf die freie Religionsausübung als Grund- und Menschenrecht. Offensichtlich sollte während der Messe eine Massenpanik provoziert und der darauffolgende Marsch fürs Leben massiv beeinträchtigt werden. Wir haben keine Angst und lassen uns von Gewalt nicht einschüchtern!“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.