Der deutsche Autohersteller Mercedes plant im US-Bundesstaat South Carolina die Produktion vollelektrischer Elektro-Vans. Doch die Trump-Regierung hält Millionen an Förderungen zurück. Nun droht das Aus des Projekts.
Mercedes-Benz will 570 Millionen Dollar (circa 485 Millionen Euro) investieren, um in seiner Kastenwagenfabrik im amerikanischen Ladson im Bundesstaat South Carolina bis 2028 eine neue Produktionslinie für Elektro-Vans vom Typ Sprinter zu errichten.
Signal für die nächste Modellgeneration
Damit will der Konzern ein Signal für die nächste Modellgeneration setzen. Auf dem Marktsegment liegt der Anteil der vollelektrischen Vans allerdings noch bei unter zehn Prozent. Vor diesem Hintergrund gilt der Blick den anstehenden Van-Modellanläufen. Der erste Härtetest soll im Frühjahr 2026 folgen, wenn der Konzern die in seinem spanischen Werk in Vitoria hergestellten VLE- und VLS-Modelle herausbringt.
Hälfte der Projektkosten sollen Steuerzahler tragen
Technologisch sollen diese Fahrzeuge den Plattformwechsel untermauern. Beide sind aus der VAN.EA-Plattform entstanden und sollen bei einem 800-Volt-System über eine Reichweite von 500 Kilometern sowie einer Allradversion über 300 PS verfügen. Zentrale Voraussetzung für die Errichtung: Die US-Steuerzahler tragen die Hälfte der Projektkosten.
Zusage erfolgte noch von der Biden-Regierung
Mercedes hatte dafür bereits eine Zusage. Im Sommer 2024 bewilligte das US-Energieministerium (DOE) unter der damaligen Biden-Regierung dem deutschen Autobauer eine stattliche Subvention in der Höhe von 284,9 Millionen Dollar für das Projekt. Doch wenige Monate später wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt und ließ die zugesagten Fördermittel einfrieren. Mercedes hätte zu den bereits 2300 bestehenden Jobs vor Ort weitere 800 Stellen geschaffen.
Doch seit dem zweiten Amtsantritt Trumps wartet Mercedes auf das Geld – eine Hängepartie mit womöglich fatalen Folgen. Der Grund: Ohne die staatlichen Zuschüsse droht das Projekt zu scheitern.
Der Bewilligungsstau trifft auf eine ohnehin herausfordernde Phase. Auf dem deutschen Markt lag Mercedes-Benz 2024 bei den Elektroauto-Neuzulassungen hinter Volkswagen, BMW und Telsa. Speziell der Rückstand zum chinesischen Fabrikant BYD ist enorm.
Trump-Sprecher sagt deutschen Autobauern den Kampf an
Große Hoffnung dürfte sich Mercedes aber wohl nicht machen: Peter Navarro, Trumps leitender Handelsberater, hatte sich im April 2025 bereits zu deutschen Autobauern in den USA geäußert – und wie sein Chef hält er wenig davon: „Dieses Geschäftsmodell, bei dem BMW und Mercedes nach Spartanburg, South Carolina, kommen und wir deutsche Motoren und österreichische Getriebe zusammenbauen – das funktioniert nicht für Amerika.“ Und mehr noch: Es schade der nationalen Sicherheit.
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