Der TÜV-Report über die Hauptuntersuchungen (HU, entspricht in Österreich dem Pickerl nach §57a) ist gnadenlos und unbestechlich. Die aktuelle Ausgabe 2026 lässt u.a. Teslas Model Y gar nicht gut dastehen, aber es finden sich auch Negativüberraschungen. Hier die Top und Flop 10 der Altersklassen!
Auffallend: Die Quote der durchgefallenen Autos steigt weiter, im vierten Jahr in Folge. Besonders ältere Fahrzeuge und bestimmte E-Autos stechen negativ heraus. Insgesamt fällt mehr als jedes fünfte Auto durch die Hauptuntersuchung. Nach Angaben des TÜV-Verbands wiesen zuletzt 21,5 Prozent der vorgeführten Fahrzeuge erhebliche oder gefährliche Mängel auf.
Die Entwicklung steht im Widerspruch zur seit Jahren steigenden Fahrzeugqualität. Der TÜV registriert deutliche Fortschritte etwa beim früher verbreiteten Rost, der heute nur noch selten eine Rolle spielt. Allerdings steigt das Durchschnittsalter der Fahrzeuge. Es lag im aktuellen Prüfzeitraum bei 10,6 Jahren, zuvor bei 10,3 Jahren. Mit zunehmendem Alter sinkt laut TÜV zudem die Bereitschaft zu Wartung und Pflege, obwohl der Bedarf an beidem wächst.
Entsprechend klettern die Mängelquoten mit jedem Fahrzeugalter. Bei der ersten HU (nach drei Jahren) weisen 6,5 Prozent erhebliche Mängel auf. Im Alter von 14 bis 15 Jahren trifft dies auf rund ein Drittel der Fahrzeuge zu. Rund 12.000 Pkw stuften die Prüfer als verkehrsunsicher ein und nahmen sie sofort aus dem Verkehr. Dazu zählen etwa Ausfälle der Bremsanlage oder Rost an tragenden Strukturen.
Überblick: Die Essenz der Ergebnisse
Der Mazda2 ist Gesamtsieger. Lediglich 2,9 Prozent der japanischen Hybrid-Kleinwagen, die in Frankreich produziert werden, fallen mit erheblichen Mängeln auf, wenn sie das erste Mal zur HU fahren – mit durchschnittlich 29.000 Kilometern auf der Uhr. Platz zwei teilen sich die Mercedes B-Klasse (3 Prozent, 41.000 Kilometer) und der VW T-Roc mit 3 Prozent und 37.000 Kilometern Laufstrecke. Danach folgen der Toyota Yaris Cross und BMW 1er/2er (3,2 beziehungsweise 3,3 Prozent EM). Die kleinen Bayern sind außerdem Sieger in der Kompaktklasse. Bestes Elektroauto folgt gleich auf dem Fuße: Mini Cooper SE hat 3,5 Prozent erhebliche Mängel nach zwei bis drei Jahren und ist durchschnittlich 27.000 Kilometer gelaufen.
Am Ende der Tabelle löst das Tesla Model Y das Tesla Model 3 ab (17,3 Prozent). Auf dem vorletzten Platz bleibt der Ford Mondeo (14,3 Prozent), Drittletzter: Tesla Model 3 mit 13,1 Prozent. Auch wenn die Teslas wieder auf den hinteren Plätzen landen, bleibt positiv zu erwähnen, dass beide nach zwei bis drei Jahren bereits weit mehr als 50.000 Kilometer gefahren worden sind – gerade für ein Elektroauto eine auffällige Reichweite.
Beim Blick auf die Langstrecke fallen vor allem Mercedes-Modelle positiv auf. A-Klasse, B-Klasse sowie GLE und ML haben nach zehn bis elf Jahren um die 14 Prozent Mängel und die SUVs sind da schon durchschnittlich 170.000 Kilometer unterwegs. Aber man muss nicht Benz fahren, um mit seinem Auto lange glücklich zu sein: Auch Opel Corsa, Toyota Aygo und Fiat Panda begleiten die Insassen sicher bis ins hohe Alter: Der aktuell kleinste Fiat hat nach zehn, elf Jahren beinahe 90.000 Kilometer auf dem Buckel. Das sind alles robuste Autos. Nur eines bieten sie nicht: ausreichend Platz für eine Familie. VW Touareg, Ford C-Max oder auch Seat Alhambra sind für Platzsuchende oben auf den Listen zu finden.
In der Klasse „Mini“ siegt der Fiat 500e (4,2 Prozent). Bester Kleinwagen, klar: ist der Gesamtsieger Mazda2. Bei den Kompakten fahren BMW 1er/2er vorneweg. Mittelklassegewinner ist die Mercedes C-Klasse. Bei den SUVs ist’s der VW-T-Roc und die Mercedes B-Klasse ist wiederum der beste Van.
Die Extreme bei den Stromern
Insgesamt sieht der TÜV die Elektromobilität im Gebrauchtwagenmarkt angekommen. Stromer schneiden weder besser noch schlechter ab als vergleichbare Verbrenner. Bei der Mängelart zeigen sich Bremsen und Achsaufhängungen als häufige Schwachstellen. Das Batteriegewicht belastet die Radaufhängung stark, die mechanische Bremse ist aufgrund der Rekuperation oft unterfordert. Nicht alle Modelle seien davon gleichermaßen betroffen.
Bei zwei bis drei Jahre alten E-Autos gehören Mini Cooper SE, Audi Q4 e-tron und Fiat 500e zu den positiven Ausnahmen. Am unteren Ende stehen Tesla Model Y, Tesla Model 3 und Dacia Spring. Bei den vier bis fünf Jahre alten E-Fahrzeugen zählen Opel Corsa-e, VW ID.3 und Hyundai Kona Elektro zu den Besseren. Schwach schneiden in dieser Altersgruppe BMW i3, Renault Zoe und Tesla Model 3 ab.
Die Tops und Flops von allen
Der TÜV hat zudem die besten und schlechtesten Fahrzeuge über alle Antriebsarten in sechs Altersklassen ermittelt. Bei den zwei bis drei Jahre alten Autos liegt logischerweise ebenfalls der Mazda2 vorn, während Teslas Model Y das Schlusslicht bildet. Bei den vier bis fünf Jahre alten Modellen teilen sich VW Golf Sportsvan und VW T-Roc mit jeweils 4,0 Prozent den ersten Platz. Das Schlusslicht ist der BMW 5er/6er mit 21,5 Prozent.
Bei den sechs bis sieben Jahre alten Fahrzeugen führt der VW T-Roc mit 6,7 Prozent, während der Dacia Duster mit 23,5 Prozent das Ende markiert. Unter den acht bis neun Jahre alten Modellen setzt sich der Mazda CX-3 mit 9,7 Prozent durch, während der BMW 5er/6er mit 29,9 Prozent den letzten Rang einnimmt.
Bei den zehn bis elf Jahre alten Fahrzeugen liegen Mercedes B-Klasse mit 13,9 Prozent und Dacia Duster mit 34,2 Prozent an den Extremen. In der Altersgruppe der zwölf bis dreizehn Jahre alten Autos bilden VW Touareg mit 17,9 Prozent und Renault Clio mit 40,4 Prozent die Pole.
Die Auswertung umfasst rund 9,5 Millionen Hauptuntersuchungen zwischen Juni 2024 und Juni 2025, berücksichtigt wurden nur Baureihen mit relevanten Bestandszahlen.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.