Lukas Weißhaidinger hat bei der Leichtathletik-WM in Tokio locker das Diskuswurf-Finale am Sonntag um 20.10 Uhr Ortszeit (13.10 Uhr MEZ) erreicht. Der 33-Jährige stieg aus beiden Qualifikations-Gruppen mit 65,91 m als Gesamt-Sechster in das Zwölfer-Finale auf. Weißhaidinger: „Ich hoffe, mich noch steigern zu können. Vielleicht gelingt mir ein Lucky Punch!“
Die „Krone“ berichtet aus Tokio
Nach der erfolgreichen Qualifikation strahlte der Oberösterreicher übers ganze Gesicht: „Das war super! Ich hatte mich auch exzellent gefühlt. Ich war zwar sehr müde in der Früh, hatte auch nicht so gut geschlafen.“ Aber dann war er morgens um 9 Uhr Ortszeit im Ring hellwach. Nachdem das Einwerfen schon „ohne Probleme“ verlaufen war, legte er bereits im ersten Versuch der Qualifikation starke 65,72 m vor, ließ dann mit 65,91 m seine Tagesbestweite folgen. „Danach war die Spannung schon etwas raus.“ So folgte ein ungültiger Versuch zum Abschluss. Was ganz egal war. Denn es war klar, dass er als Dritter seiner Gruppe ins Finale aufgestiegen ist.
Vor dem Weltrekordler
Nur zwei Werfer schafften in der A-Gruppe die Direkt-Qualifikation. Dies waren der zweimalige Weltmeister Daniel Stahl (Sd) mit 69,90 und Martynas Alekna (Lit) mit 67,16 m. Dessen Bruder Myoklas Alekna, seines Zeichens Weltrekordler, lag mit 65,39 m noch einen Platz hinter Weißhaidinger. In der B-Gruppe warfen nur Ex-Weltmeister Kristjan Ceh (Slo/68,08), Matthew Denny (Aus/66,63) und Henrik Janssen (D/66,47) weiter als Lukas Weißhaidinger.
Ohnehin ließ Österreichs Rekordler serienweise Weltklassewerfer hinter sich, die heuer auf der umstrittenen „Segelwiese“ von Ramona (USA) bei extrem günstigen Windbedingungen serienweise weit über 69 m geworfen hatten. Selbst Ralford Mullings, der dort 72,01 m erzielt hatte, schied in der Quali mit 56,82 (!) m aus...
Alles richtig gemacht
Weißhaidinger hatte sich diese US-Reise trotz einer Einladung erspart, er war ohnehin später als sonst in die Freiluftsaison eingestiegen. Jetzt aber hat sich erwiesen, dass Trainer Gregor Högler und er (wieder einmal) alles richtig gemacht haben. Da er heuer bisher vor der WM nur 67,03 m als Bestweite in den Büchern hatte, hatten „viele nicht mit mir gerechnet, mir hier nichts zugetraut“. Weißhaidinger: „Ich bin sozusagen unter dem Radar geflogen, jetzt haben mich aber alle wieder auf dem Schirm.“
Wohl auch im Finale. Der 33-Jährige weiß, dass „es dort ein richtig hohes Niveau“ geben wird. „Erstes Ziel muss sein, nach drei Runden unter den besten Acht zu sein. Ich hoffe, dass ich die Leichtigkeit von der Quali mit ins Finale nehmen kann. Vielleicht gelingt mir ein Lucky Punch!“ Dann könnte er mit seiner langjährigen Routine und etwas Glück auch bei seiner sechsten WM-Teilnahme in die Nähe einer Medaille kommen oder sogar wieder Edelmetall wie in Doha 2019 (Bronze) holen. Und nicht zu vergessen, dass das Japan National Stadium ein besonders guter Boden für ihn ist. Hier holte er bei den Olympischen Spielen seine historische Bronze-Medaille.
Der Himmel soll weinen
Noch einen Wunsch hegt Österreichs Leichtathletik-Star für den Showdown am Samstag. „Ich wünsche mir da Regen!“ Denn ihm liegt – im Gegensatz zur Konkurrenz – ein solches Wetter. Schon oft hat er sich dieses für ein großes Finale gewünscht, bislang war dies aber nicht der Fall. Vielleicht weint morgen mal der Himmel in Tokio.
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