Geht um eine Medaille

Victoria Hudson bei der WM im Speerwurf-Finale

Sport-Mix
19.09.2025 15:24

Victoria Hudson hat bei der Leichtathletik-WM in Tokio nach einer Zitterpartie das Finale im Speerwurf erreicht! Österreichs Europameisterin übertraf in der Qualifikation in der Gruppe B mit 62,85 m im dritten und letzten Versuch die für den Direkt-Aufstieg geforderte Weite von 62,50 m. Damit ist sie am Samstag um 21.05 Uhr Ortszeit (14.05 Uhr MEZ) im Kampf um die Medaillen dabei.

Die „Krone“ berichtet aus Tokio!

Nach der erfolgreichen Qualifikation entschuldigte sich Hudson zunächst erst einmal bei ihrer Mama: „Sie hat es bei dieser Spannung wahrscheinlich im Wohnzimmer vom Sofa gehaut!“ Aber alle hatten natürlich auch in Tokio mit ihr mitgezittert – wie ihr Trainer Gregor Högler. Auch sie selbst musste schließlich etwas bangen ...

„Stolz, dass ich’s geschafft habe“
„Der erste Versuch war noch etwas auf der Bremse, der zweite ein wenig besser. Aber ich habe gewusst, dass ich heute einen guten Wurf in mir habe. Schon das Einwerfen war viel besser als in der ganzen Saison.“ Früher, so bekannte sie, hätte sie wohl die Nerven weggeworfen. „Ich bin jetzt aber stolz, dass ich es noch im dritten Versuch geschafft habe. So kam sie als Gesamt-Fünfte der Qualifikation ins Zwölfer-Finale, für das sie aber keine Prognose abgeben möchte. „Ich will nur einen guten Wettkampf zeigen!“

Victoria Hudson
Victoria Hudson(Bild: EPA/LAURENT GILLIERON)

Die 29-Jährige war als Weltjahresbeste mit ihrem heuer in Maribor erzielten Rekord von 67,76 m zur WM gereist. Von einer Favoritenrolle wollte sie aber trotzdem nichts wissen. Sie ließ sich auch im Vorfeld nicht von außen unter Druck setzen, hatte natürlich ihre eigenen hohen Ansprüche. Ein Scheitern in der Qualifikation wie im Vorjahr bei den Spielen in Paris wäre freilich eine herbe Enttäuschung gewesen.

Aber die Quali wurde in Tokio für sie zu einer kleinen Zitterpartie. In den ersten beiden Versuchen kam sie nicht über 58,81 und 59,07 hinaus. Im dritten Durchgang aber dann die Erlösung. Da warf sie 62,85 m und qualifizierte sich direkt fürs Finale der zwölf Besten. Damit steht sie zum zweiten Mal nach Budapest 2023 im WM-Finale, wo sie vor zwei Jahren Fünfte geworden war.

Bisher nur vier ÖLV-Medaillen
Gelingt ihr vielleicht am Samstag in Tokio der große Wurf? Bisher hat Österreich bei Weltmeisterschaften nur vier Medaillen gewonnen: Silber durch Steffi Graf (800 m) in Edmonton 2001 sowie jeweils Bronze durch Sigrid Kirchmann (Hoch) in Stuttgart 1993, Lukas Weißhaidinger (Diskus) und Verena Mayr (Siebenkampf) jeweils in Doha 2019. Wird es am Samstag das fünfte Edelmetall für Rot-Weiß-Rot in der 42-jährigen WM-Geschichte? Die Chance lebt, aber verschreien soll man lieber nichts …

Zuvor hatten in der Quali-Gruppe B Adriana Vilagos (Srb/66,06), Mackenzie Little (Aus/65,54) und Juleisy Angulo (Eku/63,25) auf Anhieb die geforderte Weite zum Direkt-Aufstieg ins Finale geschafft. Es wird am Samstag ein heißer Tanz um die Medaillen! Zur Enttäuschung der Gastgeber ohne Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Haruka Kitaguchi. Die Japanerin, die im Frühjahr verletzt war, kam als Achte ihrer Gruppe nicht über 60,38 m hinaus 

Samstag steigt Weißhaidinger ein
Am Samstag steigt dann auch Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger in die WM ein. Morgens um 9 Uhr (2 Uhr MEZ) bestreitet er in der Gruppe A die Qualifikation. Für den Direkt-Aufstieg in den Endkampf sind 66,50 m gefordert. Eine Weite, die er heuer einmal übertroffen hat – bei seinem Heim-Meeting in Taufkirchen am 26. Juli mit 67,03 m. Aus den Gruppen A und B steigen insgesamt zwölf Athleten ins Finale am Sonntag auf. Das Finale sollte für den Oberösterreicher bei seiner schon sechsten WM (hoffentlich) kein Problem sein.

Was dann passiert, steht ein wenig in den Sternen, denn ganz große Weiten blieben bei ihm bisher heuer aus. Er war auch aus privaten Gründen später als sonst in die Saison gestartet. Hintergrund: Luki wurde Papa und baut zudem ein Haus, in das er im Dezember einziehen will. Wer aber ihn und Trainer Gregor Högler kennt, weiß schon, dass die beiden zum Saisonhöhepunkt fast immer in Topform waren. Wie hier im Japan National Stadium, wo Luki vor vier Jahren seine historische Bronze-Medaille gewonnen hatte.

Porträt von Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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