Die Wirtschaft schwächelt seit Jahren, Entlassungen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Dennoch suchen steirische Betriebe gut ausgebildete, junge Fachkräfte – und zwar mehr denn je, sagt WKO-Steiermark- und Skills-Austria-Präsident Josef Herk im „Krone“-Gespräch.
„Krone“: Herr Herk, was ist heuer neu und anders bei den Skills?
Josef Herk: Neu ist, dass Österreich erstmals die größte Mannschaft stellt – darauf sind wir schon stolz, denn das heißt, wir haben ein gutes Potenzial an jungen Fachkräften und tolle Unternehmungen, die das fördern.
Es gibt auch Pflegeberufe bei den Skills, bei denen Österreich keine Teilnehmer stellt – woran liegt das?
Das sind die sogenannten Social-Care-Berufe, die in anderen Ländern anders organisiert sind. Das ist bei uns in Vorbereitung. Auch die Ausbildung im Pflege-Bereich wurde ja in Österreich neu definiert und es gibt jetzt den Lehrberuf. Es wird ein wenig dauern, bis wir junge Leute haben, die in dem Bereich mit dabei sind.
Haben die Skills in Österreich den Stellenwert wie in anderen Ländern? In Dänemark kam ja sogar der König auf Besuch.
Was wir bemerken ist, dass die Skills-Bewegung und die Erkenntnis, dass wir gut ausgebildete Fachkräfte brauchen, in allen Ländern um sich greift. Wenn der König kommt, dann weiß man, das kommt auch von oben und hat einen großen Stellenwert. Europa muss wettbewerbsfähig bleiben – und hier wird das mit jungen Fachkräften dargestellt. Es wird überall verstärkt in Ausbildung investiert – die demografische Entwicklung macht das notwendig, in ganz Europa.
In Österreich und der Steiermark hat sich das Arbeitsmarkt-Umfeld in den vergangenen Jahren nicht unbedingt zum Besseren verändert. Tun sich junge Fachkräfte schwerer, einen Job zu finden?
Die Jugend hat es einfacher als früher. Wir hatten noch nie so viele offene Lehrstellen – obwohl auch die Arbeitslosigkeit gestiegen ist und die Konjunktur schwierig ist. Die demografische Entwicklung neutralisiert die Situation. Die Jugend hat wirklich Chancen wie noch nie.
Welche Botschaft senden die 44 österreichischen Teilnehmer?
Dass Leistung etwas Positives ist. Dass die duale Ausbildung keine zweite, sondern eine erste Wahl im Bildungsbereich ist. Und dass man mit Einsatz und Begeisterung – egal, für welchen Beruf – weit kommt. Außerdem haben wir viele neue, digitale Berufe dabei, mit Teilnehmern, die von berufsbildenden höheren Schulen kommen.
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