„Bin schlauer Mensch“

Trump: Vielleicht „mögen“ US-Bürger einen Diktator

Außenpolitik
26.08.2025 15:10

US-Präsident Donald Trump hat nahegelegt, dass die Bürgerinnen und Bürger seines Landes einen Diktator an der Spitze gutheißen könnten. Er möge Diktatorinnen und Diktatoren aber nicht und sei auch selbst keiner. Im Wahlkampf hatte der Politiker noch gesagt, am „ersten Tag“ seiner neuen Amtszeit ein Diktator sein zu können.

„Ich bin ein Mann mit großartigem Menschenverstand und ein schlauer Mensch“, sagte Trump am Montag. Kritikerinnen und Kritiker würden sagen, dass er ein Diktator sei. Anlass der Äußerung war seine Unterzeichnung von Dekreten, mit denen er die Kontrolle über die Hauptstadt Washington DC durch die Nationalgarde ausweiten will. Er ordnete beispielsweise die Gründung einer „spezialisierten Einheit der Nationalgarde von DC“ an, die darin trainiert sei, „öffentliche Sicherheit und Ordnung sicherzustellen“.

Auch Nationalgardistinnen und Nationalgardisten in anderen US-Staaten sollten ein solches Training erhalten, hieß es in dem Dekret weiter. Sie sollen bei möglichen „Unruhen“ landesweit eingesetzt werden können. Zudem sollen die Möglichkeiten eingeschränkt werden, dass Festgenommene gegen Kaution auf freien Fuß kommen.

Zitat Icon

Ich bin ein Mann mit großartigem Menschenverstand und ein schlauer Mensch.

US-Präsident Donald Trump ist von sich selbst überzeugt.

Wie berichtet, hatte Trump am 11. August die Nationalgarde nach Washington beordert und das mit angeblich ausufernder Kriminalität begründet. Inzwischen sind mehr als 2200 Nationalgardistinnen und Nationalgardisten in der Hauptstadt aktiv. Seit Sonntag sind sie auch bewaffnet. Tatsächlich ist das Ausmaß der Kriminalität laut Statistik aber rückläufig.

„President of Europe“
Trump hat sich kürzlich nicht nur als „kein Diktator“, sondern auch als „Präsident Europas“ bezeichnet. Das sei „eine Ehre“, sagt er in einem Video, das ein Journalist auf der Plattform X gepostet hat. Niemand würde ihn so nennen, kommentierte jedoch ein anderer Journalist, er habe sich die Bezeichnung selbst verpasst. Zum ersten Mal soll sich der US-Präsident 2018 so genannt haben, und zwar gegenüber der ehemaligen deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Sie sollte auf diese Weise zu einem Deal gebracht werden. Tatsächlich wolle Trump Allianzen zerschlagen, nicht Europa regieren, meinen Medienschaffende.

Hier sehen Sie das Video, in dem sich Trump als Präsident Europas bezeichnet:

„Trump redet und verhält sich wie ein Diktator (...). Denken wir einen Moment darüber nach: Er ist ein demokratisch gewählter Autokrat, der die Legitimität der Wahlurnen nutzt, um das System, das ihn gewählt hat, zu zerstören“, schrieb die italienische Tageszeitung „La Stampa“ jüngst. Er sei ein „Tyrann“ und habe „keinerlei Respekt vor dem Rechtsstaat“. „Vielleicht ist es an der Zeit, eine neue Terminologie zu erfinden, um den überraschenden und rasanten politischen Wandel zu beschreiben, der sich heutzutage in den Vereinigten Staaten vollzieht.“

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