Verpasste Dopingtests

Hammer-Strafe! Rodel-Königin darf nicht zu Olympia

Hammer-Strafe für Österreichs Rodel-Königin Madeleine Egle! Nach drei verpassten Doping-Kontrollen im Jahr 2023 wurde die Tirolerin rückwirkend mit 1. März 2025 für 20 Monate gesperrt. Sie darf damit nicht bei den Olympischen Spielen 2026 antreten. Ein Karriereende ist nicht ausgeschlossen.

Madeleine Egle wurde am vergangenen Donnerstag 27Jahre alt. In Party-Stimmung war die Tirolerin aber nicht. Seit Feber 2024 hing ein Dopingverfahren wie ein Damoklesschwert über ihrer Rodel-Karriere.

Sie hatte im Jahr 2023 gleich dreimal einen Dopingtest verpasst. Das stellt einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Vorschriften dar, der laut den internationalen Bestimmungen mit einer Sperre von bis zu zwei Jahren sanktioniert wird. Am 1. Feber 2024 wurde sie von der NADA Austria darüber informiert.

„Wie eine Schwerverbrecherin“
Nach einer Verfahrensdauer von knapp 20 (!) Monaten weiß Egle nun endlich, woran sie ist. Österreichs Rodel-Königin wurde für 20 Monate gesperrt: „Ich hätte nie mit einer derart harten Bestrafung gerechnet, meine Karriere liegt gefühlt in Trümmern. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Es war schon während des Verfahrens eine psychisch ungemein schwere Zeit, vor allem die Hearings waren sehr belastend, ich habe mich phasenweise gefühlt wie eine Schwerverbrecherin.“

Madeleine Egle
Madeleine Egle(Bild: APA/dpa/Marius Becker)

Zukunft offen
Egle lässt ihre Zukunft offen: „Ich kann einen Rücktritt nicht ausschließen. Ich empfinde eine 20-monatige Sperre verglichen mit dem, was des Dopings überführte Sportler:innen zuletzt an Strafen ausgefasst haben, als unverhältnismäßig und hochgradig unfair. Es macht den Anschein, dass hier in der Entscheidungsfindung und Beurteilung eine Linie fehlt.“

Nie positiv getestet
Fakt bleibt, dass die Team-Welt- und Europameisterin sowie 16-fache Weltcupsiegerin in ihrer Karriere bei über 50 Dopingkontrollen keinen positiven Test abgegeben hat. Aufgrund der „Missed Tests“ und ausgesprochenen Sperre wird der 27-jährigen Tirolerin nun eine dritte Olympiateilnahme in Folge verwehrt.

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Wir wissen, dass Madeleine Egle eine saubere Athletin ist. Sie hat Fehler gemacht, aber keine die das Urteil, auch wenn das Ausmaß final reduziert wurde, auch nur ansatzweise rechtfertigen. Strafe muss sein, keine Frage, aber in diesen Dimensionen, das ist ein Wahnsinn.

Österreichs Rodel-Präsident Markus Prock

Der erste Entscheidungsentwurf sah sogar die Aberkennung sämtlicher seit 20. Dezember 2023 erzielten Erfolge, damit verbundene wirtschaftliche Sanktionen und eine Sperre von 24 Monaten vor. 

Protest gegen erstes Urteil
Egle nahm den Entscheidungsentwurf nicht an, intervenierte bei der Internationalen Testing Agency (ITA), ob der Unverhältnismäßigkeit hinsichtlich des Strafausmaßes und des Sanktionszeitraumes.

Ein nunmehr neu vorliegender Entscheidungsentwurf sieht eine Reduzierung der Sperre auf 20 Monate vor. Zudem werden die seit 20. Dezember 2023 erzielten Erfolge und gewonnenen Medaillen nicht aberkannt.

Egle akzeptierte nun dieses Urteil, weil ihr von einem weiteren Einspruch und einer Intervention beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) aufgrund der finanziellen Zusatzbelastung und der Aussichtslosigkeit auf Erfolg abgeraten wurde.

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