Kosten: 60.000 Euro

Auch Aktivbus mit sehr vielen leeren Kilometern

Tirol
19.08.2025 07:00

Obwohl der Bedarf groß schien, spult der von drei Gemeinden und dem Tourismusverband Innsbruck finanzierte Aktivbus am Mieminger Plateau in Tirol viele leere Kilometer ab. Auch die Kommunen sponsern die Geisterfahrten kräftig mit.

Die Gemeinden am Mieminger Plateau (Bezirk Innsbruck-Land und Imst) subventionieren mit beträchtlichen Steuermitteln öffentliche Buslinien, die nicht wirklich angenommen werden. So fährt die Linie 470 – wie ausführlich berichtet – werktags rund 200 Kilometer meist ohne Fahrgäste. Mieming und die Inntalorte Mötz und Silz ließen sich die Linie bisher jährlich 40.000 Euro kosten.

Gemeinden zahlen 50 Prozent
Darüber hinaus verkehrt heuer in der dritten Saison im Sommer der sogenannte Aktivbus an 100 Tagen zwischen Wildermieming und Holzleiten. Der ist – wie sein Pendant in der Wintersaison – für Touristen und Einheimische gedacht. „Bestellt“ hat ihn der Tourismusverband Innsbruck. Für die Nutzer ist er gratis, der TVB finanziert den Bus jährlich mit rund 60.000 Euro, 50 Prozent der Betriebskosten tragen die Plateaugemeinden Mieming, Wildermieming und Obsteig.

„Schicksal“ wie Linie 470
Freilich – den Aktivbus ereilte wohl ein ähnliches Schicksal wie die Linie 470: Er leidet unter beträchtlichem Fahrgastmangel, wie Plateaubewohner gegenüber der „Krone“ klagen. Heißt konkret: Der Aktivbus spult sehr viele unnötige, weil leere Kilometer ab – finanziert mit öffentlichen Mitteln.

Fahrgastzahlen penibel gehütetes „Geheimnis“
Der Tourismusverband kennt laut Infrastrukturchef Christoph Stock die Fahrgastzahlen, bekannt geben wollen die Touristiker diese freilich nicht. Die Pressestelle von Innsbruck Tourismus zeigte sich gegenüber der „Krone“ in Sachen Zahlen ebenfalls zugeknöpft. Nur dass der Juli heuer wetterbedingt die Fahrgastzahlen drückte, räumte man ein. Der Einführung des Aktivbusses seien Bedarfserhebungen vorausgegangen.

Kritische Bürger auf dem Plateau, die beim Aktivbus und der Linie 470 krasse Verschwendung von öffentlichen Mitteln sehen, regen unter anderem zumindest eine Zusammenlegung dieser zwei Linien an. Immerhin würden sich Teile der Fahrstrecke ergänzen.

Taxigutscheine als Alternative
Als Alternative zum Aktivbus bringen sie außerdem kostenlose Taxigutscheine für Touristen ins Gespräch. Diese könnten günstiger kommen, als jährlich allein 60.000 Euro an öffentlichen touristischen Mitteln in oft fahrgastlose Busse fließen zu lassen.

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